Nur bedingt eine tolle Sache

Leserbrief zu "Energiemais schlägt Jäger in die Flucht":

Zum Artikel von Frau Maier erlaube ich mir folgende Ergänzungen: Bio-Strom ist dann eine tolle Sache, wenn er aus Reststoffen der Landwirtschaft gewonnen wird, also aus Material, das sowieso da ist. Dann ist es ein wertvoller Beitrag zur Reduzierung des Treibhausgases CO2. Wenn aber extra für Biogasanlagen Mais oder ähnliches angebaut wird, handelt es sich aus Umweltsicht um eine Mogelpackung. NaWaRos (nachwachsende Rohstoffe) können nur soviel Energie liefern, wie sie bei der Fotosynthese an CO2 aufnehmen. Durch Anbau, Düngung, Ernte und Transport (der Traktor fährt mit Diesel, nicht mit Fotovoltaik-Strom) wird wieder CO2 erzeugt, also ist die Bilanz bezüglich Treibhausgasen negativ. Werden für den Maisanbau zusätzlich ökologisch wertvolle Flächen gerodet, der Boden ausgelaugt und mit immensem Düngereinsatz gearbeitet, ist dies im Sinne einer Gesamt-Ökobilanz eine Katastrophe.Wenn immer mehr NaWaRos angebaut werden, gibt es weniger Getreide; dann wird unser Brot teurer. Wollen wir das?Wenn Gemeinde/Jagdgenossenschaft keine Jagdpächter mehr finden, fehlt nicht nur die Pachteinnahme in der Kasse, alle Grundstückseigentümer der Gemeinde müssen dann dem "Biogas"-Landwirt den Wildschaden bezahlen. Ist das sozial?An dem ganzen Thema verdient nur einer: Der Lieferant der Biogasanlage, alle anderen zahlen früher oder später drauf.Frau Maier hat ganz recht. Es fehlt ein Gesamtkonzept, und das Land muss schnell handeln.Dr.-Ing. Hartmut Garth, Brauneberg Bio-Strom

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