Wittlich-Neuerburg. Bis nach Bombogen reicht der Blick von der Nikolauskapelle oberhalb von Neuerburg. Und zu Bombogen gehörte auch das Dorf, das sich einst rund um die Kapelle erstreckte. Denn das schlichte Gotteshaus auf einer Wiese am Waldrand erinnert an den Ort Hatzdorf, der während der Pestzeiten im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde. Eine Tafel in der Kapelle weist auf das Dorf hin. Heimatverein und Böllerschützen Neuerburg haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Anlage in Schuss zu halten und über die Geschichte der Nikolauskapelle zu informieren. Im Jahr 1143 wurde Hatzdorf als "Hattesdorph" erstmals urkundlich erwähnt, haben die Neuerburger herausgefunden. 1475 wird Hatzdorf als eine der drei Kapellen der Pfarrei Bombogen erwähnt. Die Siedlung soll sich im Bereich zwischen der heutigen Kapelle und dem Kesselgraben befunden haben. Als Standort der früheren Kirche gilt das Gelände östlich des nach Norden führenden Hohlwegs. Im 14. Jahrhundert ist das Dorf aufgegeben worden. Schlechte Ernten und die Pest waren die Gründe dafür. Der letzte Einwohner soll die toten Dorfbewohner begraben haben und anschließend unterhalb der Burg in Neuerburg das erste Haus errichtet haben. Als Nachfolgerbau für die von den Franzosen nach 1789 verwüstete Nikolauskapelle wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts das heutige Gotteshaus errichtet. Die Neuerburger gehen davon aus, dass dort auch eine aus rotem Sandstein gefertigte Figur des heiligen Nikolaus gestanden hat, die aus dem Jahr 1811 stammt. Heute ist nur noch eine Kopie vorhanden. Früher dort aufgestellte Holzstatuen der heiligen Sebastian, Matthias, Katharina sowie der Muttergottes mit Pfarrkirche zu sehen. Im Jahre 2005 renovierten die Mitglieder des Heimatvereins und die Böllerschützen Neuerburg erneut "ihre" Nikolauskapelle, die in der Nähe des Radwegs von Wittlich nach Bausendorf gelegen ist. noj/kie