Party ohne Pause

Dreis · Der Karneval in Dreis zieht seit den 1950er Jahren Menschen aus der gesamten Region an. Herausragende Tanzgruppen, der größte Zug in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land und eine Karnevals- und Prinzentradition tragen dazu bei.

 Christoph Thieltges, (erster Vorsitzender, links) und Tobias Klein (Prinzenanwärter 2015) freuen sich schon auf die Karnevalssession in Dreis. TV-Foto: Christina Bents

Christoph Thieltges, (erster Vorsitzender, links) und Tobias Klein (Prinzenanwärter 2015) freuen sich schon auf die Karnevalssession in Dreis. TV-Foto: Christina Bents

Dreis. Ein Dreifach "Dreis Helau!" wird es bald wieder heißen. Die Dreiser selbst und Narren von außerhalb werden wieder kommen, um in dem 1442 Einwohner zählenden Dorf zu feiern. Und von Feiern verstehen die Dreiser Karnevalisten etwas. Allein 93 Aktive tanzen bei den Veranstaltungen in den beiden Garden, einer Showtanzgruppe, einer Damentanzgruppe und dem Männerballett. Dazu kommt ein Elferrat, in dem etliche ehemalige Prinzen sind, Büttenredner und Gesangsgruppen.
Seit 1953 hatte der Ort bis auf zwei Ausnahmen in jedem Jahr einen Prinzen, der aus dem Ort stammte. Besonders ist an der Fastnachtstradition, dass es "Puppenträger" gibt. Das ist eine Gruppe von sieben bis neun Männern, die aus Stroh eine Puppe bauen, die am Fastnachtssonntag den neuen Prinzen bei der Proklamation in der Ortsmitte übergeben wird. Dann hängen die Karnevalisten sie auf, und jeder der zwischen Sonntag und Dienstag an der Puppe vorbeikommt, muss sie grüßen.
Wer das nicht tut und dabei gesehen wird, muss eine Runde zu trinken ausgeben. In der Nacht zu Aschermittwoch muss der Prinz persönlich die Fastnachtspuppe anzünden, damit sie verbrennt. Christoph Thieltges, erster Vorsitzender und ehemaliger Prinz sagt: "Das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben!"
Das wichtigste Utensil des Prinzen ist sein Zepter, das seit mindestens 1967 von Prinz zu Prinz weitergegeben wird.
Am Umzug nehmen an Rosenmontag durchschnittlich 20 Wagen und 25 Fußgruppen teil. Nachmittags geht es los - um Punkt 14.11 Uhr. Dann jubeln bis zu 10 000 Zuschauer den bis zu 800 Narren im Umzug zu. Danach gibt es in diesem Jahr eine Neuerung. Eine Liveband spielt gleich im Anschluss an den Umzug, und nicht wie in den vergangenen Jahren erst ab 18 Uhr. "Wir hoffen, dass wir damit die Lücke, die zwischen dem Umzug und der Livemusik entstanden ist, zu schließen", sagt Thieltges.
Es gibt in der Session des Karnevalvereins eine Kappensitzung, zu der 500 bis 600 Gäste kommen. Bis vor fünf Jahren waren es noch zwei Sitzungen, "aber da es in den Dörfern rund um den Ort immer mehr Veranstaltungen am Fastnachtswochenende gibt, lohnte sich die zweite Sitzungen nicht mehr", sagt der erste Vorsitzende. Dennoch sieht es nach einer rosigen Zukunft für den Verein aus. Thieltges: "In den vergangenen Jahren verzeichnen wir wieder einen Zuschauerzuwachs bei der Sitzung, die Karten sind immer ausverkauft und die Mitgliederzahl des Vereins steigt stetig an. Momentan sind 175 Dreiser im Verein dabei."
Weitere Berichte zum Thema Karneval finden Sie unter www.volksfreund.de/karneval

Extra

Sonntag, 3. Februar, 15.11 Uhr: Kinderkappensitzung Dreyshalle; Samstag, 9. Februar, 20.11 Uhr: Kappensitzung 09.02.2013, 20:11 Uhr Dreyshalle; Sonntag, 10. Februar, 14.11 Uhr: Zepterübergabe mit Dorfumzug; Montag, 11. Februar, 14.11 Uhr: Rosenmontagszug. Karten für die Kappensitzung gibt es zum Preis von acht Euro am Freitag, 25. Januar, im Gasthaus Thieltges-Kronauer in Dreis. Um 19 Uhr können Nummern gezogen werden, der Verkauf beginnt um 20 Uhr. chb

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