Platten wird den Gestank nicht los

Wieder hat es in Platten gestunken. Die neue UV-Anlage, die die Gerüche der Klärschlamm-Anlage beseitigen soll, hat versagt. Der Betreiber sucht weiter nach Lösungen. Der Ortsbürgermeister wird langsam ungeduldig.

 Zeigt nicht den gewünschten Effekt: Die UV-Abluftbehandlungsanlage in der Klärschlamm-Anlage in Platten hier bei der Installation. Foto: Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH

Zeigt nicht den gewünschten Effekt: Die UV-Abluftbehandlungsanlage in der Klärschlamm-Anlage in Platten hier bei der Installation. Foto: Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH

Platten. Noch im November verkündete die Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH (WVE), dass von ihrer Klärschlammtrocknungsanlage in Platten ab Mitte Dezember keine unangenehmen Gerüche mehr ausgingen. Die UV-Abluftbehandlungsanlagen, die die Firma wegen mehrfacher Geruchsprobleme hatte einbauen lassen, sollten dann richtig funktionieren.

Doch die Firma irrte sich. Es stank weiter in Platten. In der zweiten Dezemberhälfte und auch in den ersten beiden Januarwochen waren die unangenehmen Gerüche laut Ortsbürgermeister Alfons Kuhnen oft über mehrere Stunden im Ort wahrnehmbar. "Es ist ein ekelerregender Geruch wie Schweinemist", sagt Kuhnen, der sauer ist. "Besonders ärgerlich war der Gestank an den Weihnachtsfeiertagen. Da haben sich mehrere Leute bei mir beschwert."

Der Ortsbürgermeister wurde mal wieder aktiv. Er hat die Betreiberfirma aufgerufen, ihr bereits mehrfach wiederholtes Versprechen einzulösen und den Gestank abzuschalten. Auch mit der Genehmigungsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, hat er sich wieder in Verbindung gesetzt. Außerdem soll das Thema in der Gemeinderatssitzung am 28. Januar behandelt werden. Kuhnen: "Der Rat kann rechtlich nicht gegen die Anlage vorgehen, aber er kann die Genehmigungsbehörde auffordern, die Anlage abzuschalten, bis sichergestellt ist, dass es nicht mehr zur Geruchsbelästigung kommt."

Doch noch hofft Kuhnen auf die Betreiberfirma, mit der er für Freitag ein weiteres Gespräch vereinbart hat. Auch die Firma ist aktiv geworden. Michael Krauß von WVE erläutert: "Wir lassen die UV-Anlage optimieren. Wir haben Sachverständige und Gutachter eingeschaltet, die herausfinden sollen, woran es liegt." WVE stehe außerdem in Kontakt mit Firmen, die chemische Mittel zur Geruchsunterbindung anbieten. Nach den großen Hoffnungen, die die Firma in die UV-Anlage gesetzt hatte, hört sich Krauß nun etwas hilflos an, als er sagt: "Wir haben uns eine bessere Wirkung der Anlage gewünscht."

Vonseiten der SGD Nord heißt es, man könne die Anlage nur schließen, wenn die Geruchsbelästigung zehn Prozent der Jahresstunden überschreite. Um die Belästigung einschätzen zu können, sei eine Emissionsmessung bis Mitte Februar gefordert worden. Das Gutachten für das Genehmigungsverfahren habe nur eine Geruchsbelastung von weniger als zwei Prozent der Jahresstunden vorhergesagt.

Meinung

Das Übel an der Wurzel packen

Die Situation ist unbefriedigend für die Plattener und den Betreiber der Klärschlamm-Anlage. Letzterer scheint sich nach Kräften zu bemühen, dennoch müssen die Bürger mit dem Gestank leben. Bekommt der Betreiber das Problem nicht in den Griff, muss er es an der Wurzel packen und die Anlage abschalten. m.maier@volksfreund.de

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