Probleme beim 4,1 Millionen Euro teuren Bahnhofsumbau

Die Pläne für die Modernisierung des Bahnhofs in Wengerohr sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Doch die Finanzierung ist derzeit infrage gestellt. Grund: Der Landkreis darf der Stadt Wittlich keine 208 000 Euro Zuschuss gewähren.

 Der Wittlicher Bahnhof soll in diesem Jahr noch modernisiert werden. Derzeit hapert es jedoch am Geld dafür. TV-Foto: Archiv

Der Wittlicher Bahnhof soll in diesem Jahr noch modernisiert werden. Derzeit hapert es jedoch am Geld dafür. TV-Foto: Archiv

Wittlich. Erst wird es unbequem, dann soll es bequem, modern und behindertengerecht werden. Aber erst einmal muss noch die Frage nach dem Geld geklärt werden. Die Pläne für den Umbau des Bahnhofs in Wittlich-Wengerohr sollen nach langwierigen Verhandlungen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Das jedenfalls teilt die Stadtverwaltung Wittlich mit. Doch es gibt da einen 208 000 Euro teuren Haken. Denn die Kommunalaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier hat dem Landkreis Bernkastel-Wittlich eben diese 208 000 Euro aus dem Haushalt gestrichen. Geld, das der Landkreis ursprünglich der Stadt zukommen lassen wollte, damit diese die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds besser schultern kann. Die ADD sieht in diesem Zuschuss an die nicht gerade finanziell notleidende Stadt Wittlich eine freiwillige Leistung, die der chronisch finanzschwache Landkreis sich nicht auch noch aufladen sollte. Der Kreisausschuss wird heute bei seiner Sitzung, im Kreishaus ab 14.30 Uhr, auch über dieses Thema sprechen.

Der Landkreis möchte zahlen, da er bereits für die Bahnhöfe Salmtal und Traben-Trarbach Zuschüsse gezahlt hatte. 100 000 Euro hat er bereits im vergangenen Jahr für Planungskosten an die Stadt Wittlich überwiesen - ohne Beanstandung durch die ADD.

Rund 4,1 Millionen Euro sollen insgesamt investiert werden, damit der Bahnhof in Wengerohr wieder vorzeigbar wird. Das ist er derzeit nur sehr begrenzt, da in die Anlagen in den vergangenen Jahren nahezu nichts investiert wurde. Nicht nur der sprichwörtliche Lack ist ab. Der Bahnhof ist derzeit mehr verlotterter Angstraum denn einladendes Entree zur Bahn und zur Stadt. Der Bund soll davon rund 3,3 Millionen Euro übernehmen, das Land soll rund 500 000 Euro zahlen. Die Bahn als Anbieterin der Verkehrsverbindungen zahlt keinen Cent (der TV berichtete).

Ein erster Bauabschnitt inklusive Park-and-Ride-Platz mit Anbindung an die Bahnsteige wurde im Jahr 2005 fertiggestellt. Nun sollen unter anderem die Bahnsteige 1 bis 3 erneuert und ein Aufzug gebaut werden. Dadurch soll der Bahnhof barrierefrei werden. Der mittlere Bahnsteig wird auf einer Länge von 280 Metern so ausgebaut, dass Reisende des zwei Mal täglich in Wengerohr haltenden ICE bequem ein- und aussteigen können.

Geplant ist außerdem, die Unterführungen zwischen den Bahnsteigen zu sanieren und die Überdachung auf dem Busbahnhof zu erneuern (der Volksfreund berichtete). Der Bahnhof erfüllt anschließend die Anforderungen eines ICE-Haltepunkts.

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