Psychologe und Lehrer sprechen über Extremismus

Wittlich · Wittlich (red) Der Diplom-Psychologe Ahmad Mansour war zu Gast bei Lehrern der Wittlicher weiterführenden Schulen. Das schulübergreifende Kriseninterventionsteam "KIT-WIT" organisierte eine Veranstaltung zum Thema "Religiöser Extremismus: Radikalisierung von Schülern erkennen und verhindern".


Im Multifunktionsraum der Clara-Viebig-Realschule plus wurde Mansour von Rosemarie Bölinger (Schulleiterin Clara-Viebig-Realschule plus) und vom Ersten Beigeordneten der Stadt Wittlich, Albert Klein, begrüßt. 80 Teilnehmer hörten Ahmad Mansours Vortrag, in dem er über die Werte und Ansichten der Jugendlichen der "Generation Allah" sprach.
Er beleuchtete Gründe für Radikalisierung und betonte, wie wichtig es im (Schul-)Alltag sei, die Jugendlichen zu kritischen und eigenverantwortlichen Menschen zu erziehen. Das Vermitteln von Werten, Aufklärung und das Bieten von Halt und Orientierung sei eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, für die Schulen, die Polizei und die Politik. Thema waren auch die Gefahren, denen Jugendliche auf der Suche nach Orientierung im alltäglichen Leben ständig ausgesetzt sind. Die multimedialen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, sei es durch die frei zugänglichen Videos im Internet zu verschiedenen Verschwörungstheorien oder nett anzusehende Musikvideos im Hip-Hop-Stil, die Feindbilder heraufbeschwören oder die Konsumenten davon zu überzeugen versuchen, in den heiligen Krieg zu ziehen, sind schier unzählbar. Hier mahnte Mansour, die Augen offen zu halten und sich für die Dinge zu interessieren, die auch die Jugendlichen interessieren. Und er zeigt verschiedene offensichtliche Indizien auf, die auf Radikalisierung hinweisen.
Im anschließenden Workshop mit Ahmad Mansour arbeiteten die Vertreter der weiterführenden Schulen und der Polizei an verschiedenen präventiven und interventiven Maßnahmen, die konkret in der täglichen Arbeit an den Schulen umgesetzt werden können. Schwerpunkte in der schulischen Prävention und Intervention wurden herausgearbeitet, wie zum Beispiel das Öffnen des Blicks auf ein gemäßigtes Islamverständnis, das Ermöglichen eines objektiven Blicks auf die Weltreligionen sowie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, die die Neugier der Jugendlichen befriedigen, indem Wissen und Lernen beziehungsweise Meinungsbildung angebahnt werden.

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