Reiseführer im Kleinformat

Außer mit ihrer Landschaft kann die Region um Manderscheid touristisch auch mit ihrer Geschichte punkten. Zwei Broschüren von Elisabeth Steffens und Jürgen Uecker weisen nun den Weg zu historischen Gebäuden in Manderscheid und den Kirchen der Verbandsgemeinde.

 Elisabeth Steffens und der ehemalige evangelische Pfarrer Jürgen Uecker haben einen handlichen Stadtführer durch Manderscheid und einen Wegweiser durch die Kirchen der Verbandsgemeinde erstellt. TV-Foto: Holger Teusch

Elisabeth Steffens und der ehemalige evangelische Pfarrer Jürgen Uecker haben einen handlichen Stadtführer durch Manderscheid und einen Wegweiser durch die Kirchen der Verbandsgemeinde erstellt. TV-Foto: Holger Teusch

Manderscheid. (teu) Mit rund 1300 Einwohnern ist Manderscheid eine der kleinsten Städte Deutschlands. Aber was Berlin recht ist, kann der Burgenstadt nur billig sein: ein Stadtführer mit Stadtplan und der Beschreibung von 23 Gebäuden.

Auch Manderscheider werden in der Broschüre Neues entdecken, glauben der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Manderscheid, Wolfgang Schmitz, und Stadtbürgermeister Günter Krämer. Viele Einheimische werden beispielsweise nicht wissen, dass das älteste Haus der Stadt aus dem Jahr 1630 stammt. Der Keller sei so niedrig, dass er beim Ablesen der Wasseruhr auf allen Vieren kriechen musste, erzählt der Gewerbe- und Verkehrsvereinsvorsitzende Tobias Stadtfeld. Dass die meisten beschriebenen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stammen, begründet Elisabeth Steffens mit den Dorfbränden in der Vergangenheit. "Die Dächer waren ja alle mit Stroh eingedeckt", erklärt die Seniorin, auf deren Initiative das Heftchen "Per Pedes durch Manderscheid" entstand.

"Wir haben die Broschüre bewusst kleingehalten, um sie kostengünstig an den Gast zu bringen", erklärt der Leiter der Touristinformation, Rainer Schmitz, das Hosentaschenformat. 2400 Euro habe die Erstellung gekostet. 1300 Euro seien durch die Sponsoren gedeckt. Den Rest trage die Stadt. Angeboten wird der Stadtführer (Auflage: 1300) für einen Euro. Obwohl im A5-Format und mit Ringheftung, kostete die Broschüre "Historische und moderne Kirchen und Kapellen" nur 1000 Euro (Finanzierung: Verbandsgemeinde). Es wurden nur 250 Stück gedruckt. Außerdem habe Grafikerin Dagmar Engels, die auch das Layout des Stadtführers entwarf, durch einen, so Schmitz, "besonderen Honoraransatz" zur Kostensenkung beigetragen.

"Die Routen sind überwiegend für Auto-Wanderer gedacht: Man fährt die Strecke ab, hält hier und da an und besucht die Kirchen", erklärt der ehemalige evangelische Pfarrer Manderscheids, Jürgen Uecker, das Konzept. Vier Routen führen durch 21 Orte. Der Kirchenführer (Preis: 2,90 Euro) fördere die "Entschleunigung" und passe gut zum Gesundheitstourismus, sagt Schmitz: "Wenn man sich in die Kirchenräume begibt, wird man langsamer, vom Atmen angefangen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort