Ritter Martin reitet für Manderscheid

Manderscheid · Bei Ritterspielen in ganz Europa wird künftig auch ein Manderscheider Ritter die Farben der früheren Herrschaft tragen. Beim Burgenfest am 25. und 26. August erhält Martin Holterhoff die goldenen Sporen, um ab dann als Graf Martin von Manderscheid bei Turnieren aufzutreten.

 Bereit für den großen Tag: Harald Peinzke (links), Stadtbürgermeister Günter Krämer und Edgar Durchdewald (rechts) präsentieren Graf Martin (Holterhoff). TV-Foto: Klaus Kimmling

Bereit für den großen Tag: Harald Peinzke (links), Stadtbürgermeister Günter Krämer und Edgar Durchdewald (rechts) präsentieren Graf Martin (Holterhoff). TV-Foto: Klaus Kimmling

Manderscheid. Viel Gelb und ein roter Balken. An diesen Merkmalen werden die Besucher von Ritterspielen im ganzen Land ab Ende August Martin Holterhoff erkennen. Der 33-jährige Sauerländer ist mit Leib und Seele Stuntman und Ritter aus Leidenschaft. Beim Historischen Burgenfest wird er wie einst im Mittelalter üblich in den Ritterstand erhoben und reitet ab dann als Graf Martin von Manderscheid um Ruhm und Ehre.
"Nach dem Burgenfest im vergangenen Jahr haben wir zusammengesessen und uns überlegt, was wir als neue Attraktion anbieten können", sagt Rainer Schmitz von der Touristinformation Manderscheid. Es dauerte nicht lange und die Idee von einem Ritter in Manderscheider Farben war geboren (siehe Hintergrund). Martin Holterhoff gefiel dieser Vorschlag. Auch wenn er als Sauerländer historisch gesehen mit dem Eifeler Territorium wenig gemein hat, so macht ihm seine neue Rolle großen Spaß. "Manderscheid hat ein einzigartiges Flair", sagt der angehende Graf, der im Normalberuf Elektroingenieur ist. Das liegt einerseits an der Kulisse mit den beiden Burgen und andererseits am Burgenfest selbst, das bei halbwegs gutem Wetter Tausende Schaulustige anlockt. Diese Atmosphäre kennt Holterhoff seit einigen Jahren. Denn er ist Mitglied der Formation "Die Löwenritter", die bei Ritterspielen in Deutschland und dem benachbarten Ausland auftritt.
In stundenlanger Handarbeit hat der Stuntman und Ritter das leuchtend gelbe Tuch für sein Pferd und seinen Waffenrock geschneidert. Er hat sich dabei so weit als möglich an historische Vorgaben gehalten. So ausgestattet wird er bei den Reiterspielen auf der Turnierwiese an den Start gehen. Doch am Tag zuvor muss der angehende Ritter noch einen wichtigen Termin absolvieren. Am Samstag, 25. August, 14 Uhr, findet die Ritterschlag-Zeremonie statt. Später gibt es dann das Turnier des Grafen von Manderscheid (siehe Extra).Extra

Die Grafschaft Manderscheid geht zurück auf das Adelsgeschlecht Manderscheid. Ursprünglich waren sie Vögte der Abtei Echternach, die über Besitz in der Eifel und an der Mosel verfügten. Stammsitz ist die Niederburg, die Oberburg war trierischer Besitz. 1488 wurde die Herrschaft geteilt. Johann bildete die Linie Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein, Wilhelm die Linie Manderscheid-Kail, Konrad die Linie Manderscheid-Schleiden. Mitte des 15. Jahrhunderts erhielten die Herren von Manderscheid den Grafentitel. Im Jahr 1780 starb das Geschlecht aus. harExtra

Programm: Zwei Tage lang steht das Gelände der Manderscheid Niederburg im Zeichen des Burgenfests. Eröffnung ist am Samstag, 25. August, 11 Uhr. Nach 22 Uhr gibt es ein Feuerwerk. Das Programm am Sonntag beginnt mit einem Gottesdienst. So wie auch am Vortag gibt es zahlreiche Vorstellungen und Aktionen für junge Besucher. An beiden Tagen finden auf der Turnierwiese Fechtkämpfe und Reiterspiele statt. Zum Abschluss gibt es einen großen Zapfenstreich. har Informationen gibt es im Internet unter www.burgenfest.info

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