Schlägereien Nach Schlägereien in Rivenich: Die Ermittlungen laufen
Rivenich/Wittlich · Nach den Schlägereien im Anschluss an den Nachtumzug in Rivenich laufen bei der Polizei nun die Ermittlungen auf Hochtouren. Der Ortsbürgermeister sucht nach Erklärungen und die Salmtalnarren stehen unter Schock.
Drei Tage nach den Schlägereien, zu denen es am Samstagabend in Rivenich nach dem Nachtumzug gekommen ist, läuft nun die Aufarbeitung der Vorfälle auf Hochtouren. Nach einem bunten Nachtumzug waren in Rivenich die Fetzen geflogen – und die Flaschen (der TV berichtete): Während nach dem Umzug in der Gemeindehalle die Party weiterging und dort 800 Narren friedlich feierten, gingen vor der Tür einige Karnevalisten aufeinander los. Flaschen flogen, und Feuerwerkskörper wurden gezündet. Nach Angaben der Polizei sollen sich Einzelne und kleinere Gruppen aus der Menge in mehreren Fällen Schlägereien geliefert haben. Zudem sollen sie Polizisten und Rettungskräfte angepöbelt haben und Platzverweisen nur widerwillig nachgekommen sein. Sechs Personen wurden aufgrund von Verletzungen und Alkoholeinfluss ins Krankenhaus gebracht.
Polizei: „Wir haben drei Strafverfahren wegen Körperverletzungen eingeleitet, suchen aber weitere Geschädigte und Zeugen, die etwas zum Verlauf sagen können“, sagt Georg Bührmann, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Wittlich. Am Samstagabend seien zwölf Polizisten in Rivenich im Einsatz gewesen. Wie viele Schlägereien nun genau auf dem Platz vor der Gemeindehalle und der Straße stattgefunden hätten, werde noch ermittelt. „Als die Kollegen dort eintrafen, hatten einige Täter schon das Weite gesucht.“ Die Stimmung sei aggressiv gewesen, und Beamte seien immer wieder in verbale Auseinandersetzungen mit betrunkenen Jugendlichen geraten, erklärt Bührmann.
Ortsbürgermeister: Peter Knops, Ortsbürgermeister von Rivenich, ist sich sicher, die Ursachen der Gewalt zu kennen: „Es lag am Suff, wobei in erster Linie externe Schläger, also weniger Einheimische, an den Auseinandersetzungen beteiligt waren.“ Knops: „Keine Ausländer, aber sie kamen auch nicht aus der VG Wittlich-Land. Wie die nach Rivenich gekommen sind? Ich weiß es nicht.“ Der Ortsbürgermeister wehrt sich jedoch gegen die Darstellung einiger Medien, darunter die Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder Focus Online, welche die Vorfälle als „Massenschlägerei“ tituliert haben.
Knops: „Ich bin der Sache nachgegangen: So schlimm, wie in der Presse dargestellt, war es nicht.“ Nach seiner Einschätzung, sagt Knops, seien bloß acht Personen an den Schlägereien beteiligt gewesen. Knops: „Natürlich ist jeder Schlag einer zu viel, und es gehört sich auch nicht, Polizisten anzupöbeln, aber eine Massenschlägerei war das nicht.“ So sieht das auch die Polizei, die auf TV-Nachfrage nochmal klarstellt: „Es war keinesfalls so, dass die 200 Jugendlichen vor der Gemeindehalle in zwei Gruppen aufeinander losgegangen sind, sondern nur einzelne Gruppen und Personen aus der Menge.“ Knops sagt, dem Veranstalter, der KG Salmtalnarren Rivenich, könne man jedenfalls keinen Vorwurf machen. „Die Verantwortlichen haben während des Umzugs kaum Alkohol ausgeschenkt. Die Leute haben sich die Getränke selbst mitgebracht und damit vollgeknallt.“
Salmtalnarren: Nach einem gemeinsamen Treffen mit der Polizei und dem Ordnungsamt erklärt Matthias Kohl, Vereinsvorsitzender der Karnevalsgesellschaft Salmtalnarren, am Montagmittag: „Wir sind total erschrocken darüber, wie der Abend mit den betrunkenen Jugendlichen vor der Halle verlaufen ist.“ Der Verein müsse diese Geschehnisse nun zunächst mal sacken lassen, sagt Kohl, der sich nicht im Detail zu den Vorfällen am Abend äußern will. Kohl: „Wenn wir die Sache aufgearbeitet haben, müssen wir uns weitere Schritte überlegen und darüber nachdenken, was wir im nächsten Jahr besser machen können.“
Gerüchte Zu den Gerüchten, die auf Twitter und Facebook kursieren, nach denen bei den Schlägereien Menschen aus Nordafrika beteiligt gewesen sein sollen, erklärt die Polizei: „Nach unseren bisherigen Ermittlungen waren keine Menschen aus den Maghreb-Staaten beteiligt. Es waren unseres Wissens auch keine Asylbewerber beteiligt.“
https://twitter.com/PolizeiTrier/status/960476242381287424