Sechs Wochen nach dem Baumsturz: Reparatur beginnt

Dreis · Der erste Schreck war groß, als am 6. Februar in Dreis ein Baum auf ein Haus stürzte. Die Schadensregulierung läuft aber offenbar problemlos. Die Verbandsgemeinde-Verwaltung lässt nun ein Baumkataster für 23 der 24 Orte erstellen.

Dreis. Erst krachte es, dann ging das Licht aus. Es waren bange Minuten, die Bewohner eines Hauses in Dreis und einige Nachbarn am Abend des 6. Februar erlebten, als eine Eiche auf ein Gebäude stürzte (der TV berichtete). Das Wichtigste nach den Momenten der Verwirrung: Kein Bewohner und kein Passant waren zu Schaden gekommen.
Schäden an Dach und Fassade


Sechs Wochen danach ist das betroffene Haus eingerüstet. Das Gerüst sei aufgestellt worden, damit der Gutachter die Schäden in Augenschein nehmen kann, erläutert Hausbesitzer Daniel Kranz. Es sei dann für die Handwerker stehen geblieben, die die nötigen Reparaturen an Dach und Fassade ausführen. Das beschädigte Dach sei nach dem Unglück erst einmal provisorisch gedeckt worden. Das sei auch wichtig gewesen, damit die Bewohner, eine vierköpfige Familie und eine alleinstehende Frau, schnell wieder einziehen konnten.
Derzeit hole er die Angebote ein, erklärt Kranz. "Deshalb kann ich über die Schadenshöhe noch immer nichts Genaues sagen", erklärt er. Die Gespräche mit Georg von Walderdorff, auf dessen Grundstück der Baum stand, und dessen Versicherung seien bisher ohne Probleme verlaufen, sagt er. Kosten seien ihm bisher nicht entstanden. Walderdorff hatte damals sofort angekündigt, dass seine Versicherung die Schäden übernehme. Zum derzeitigen Stand will er sich nicht äußern. Ortsbürgermeister Markus Hansen geht aber auch davon aus, dass es zu keinen Problemen bei der Abwicklung kommt.
Wieso der Baum umfiel, blieb damals offen. Das Wetter hatte keinen Einfluss, es war windstill. Walderdorff hatte berichtet, dass der Baum nach nicht allzu lange zurückliegenden Angaben eines Gutachters gesund war.
Mitarbeiter der Firma Forstservice Raskop (Landscheid) hatten den Baum weggeräumt. "Von außen hat man keine Schäden gesehen", sagt Walter Raskop, "aber die Wurzeln waren abgefault und sahen aus wie ein Schwamm." Sichtbar seien allerdings Schäden an der Baumkrone gewesen.
Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land habe bereits vor diesem Unfall ihre Anstrengungen zur Standsicherheit von Bäumen verstärkt, sagt Herbert Billen, der für rechtliche Angelegenheiten zuständig ist. Seit November 2012 sei ein Baumkataster für 23 der 24 Orte in Planung. Derzeitiger Stand: "Wir arbeiten mit dem Forst zusammen. Forstwirte werden demnächst geschult. Danach wird die Ersterfassung, gleichzeitig die Erstkontrolle aller Bäume in den Orten und relevanten Fluren der Gemarkungen unter Mitarbeit ortskundiger Personen beginnen", erläutert Billen. Die Erfassung erfolge hauptsächlich elektronisch. Die Daten werden dann in ein eigens angeschafftes Computerprogramm der Verwaltung übertragen. Nicht dabei sei Osann-Monzel. Die Gemeinde lasse ihre Bäume von einem anderen Dienstleister kontrollieren und pflegen.
"Wir versuchen die Kosten so niedrig wie möglich zu halten", sagt der Mitarbeiter der Verwaltung. Ein Computer koste circa 350 Euro. Es gebe drei davon. Das PC-Programm schlage mit 100 Euro monatlich zu Buche. Die Forstleute erhalten den üblichen Stundenlohn. Der reine Pflegeaufwand nach der Ersterfassung der Bäume sei noch nicht absehbar.

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