Tourismus: Wittlich gibt mehr Geld für weniger Gäste aus

Wittlich · Die Stadt Wittlich investiert mehr in den Tourismus, aber laut Landestatistik brechen die Übernachtungszahlen ein. Die aktuelle Statistik aus Bad Ems von Januar bis Oktober 2010 weist für Wittlich ein Minus von 27,4 Prozent bei den Übernachtungen aus. Landesweit stiegen die Übernachtungen hingegen um 1,1 Prozent.

Insgesamt schlugen Zwischen Januar und Oktober 2010 23.572 Gäste ihr Lager in der Säubrennerstadt auf. Im gesamten Vorjahr 2009 gab es in Wittlich ebenfalls einen Rückgang: minus 11,6 Prozent auf 36.128 Übernachtungen bei damals noch 278 Betten (vergangenes Jahr gab es nur noch 223 Betten im Angebot).

Dabei hat Wittlich seine Investitionen in die Tourismusförderung erhöht: Die jährlichen Ausgaben verdoppeln sich von 34.600 Euro im Jahr 2009 auf 70.064 im Jahr 2011. Feste Zuschüsse zahlt Wittlich beispielsweise mit 20.500 Euro an den Verein Moseleifel Touristik. Karsten Mathar ist dessen Geschäftsführer. Er sagt zu den Zahlen aus Bad Ems: „Hat nur ein einziger Betrieb die Zahlen nicht eingereicht, etwa. wegen Besitzerwechsels oder Umbau - Renovierung, so ist die Statistik stark verfälscht.“

Er hat sich bei den drei größten Hotels im Verein Moseleifel erkundigt und sagt: „Dort sind keine 30 Prozent Rückgang bei den Buchungen 2010 in der Stadt Wittlich zu verzeichnen.“ Seiner Meinung nach wären auch Zahlen der kleineren Betriebe wichtig.

Wie die Statistik aus Bad Ems zustande kommt, erklärt Jürgen Hammerl, Pressestelle des Landesamtes. Demnach rechnet man nicht nur mit den größeren Betrieben mit neun Betten aufwärts: „In die Befragung werden landesweit alle Beherbergungsbetriebe mit neun und mehr Betten einbezogen. Dies geschieht auf der bundesrechtlichen Grundlage des Beherbergungsstatistikgesetzes. Außerdem werden in Gemeinden mit Fremdenverkehrsprädikat (Anmerkung der Redaktion: Wittlich gilt als Fremdenverkehrsort) auf landesrechtlicher Grundlage auch gewerbliche Kleinbetriebe und Privatquartiere mit weniger als neun Betten befragt, und zwar durch die Kommunen als örtliche Erhebungsstellen. In Wittlich sind insgesamt sechs Hotelleriebetriebe mit 203 Fremdenbetten Teil der Erhebung. Hinzu kommen weitere 20 Betten in Kleinbetrieben und Privatquartieren.“ Ob einzelne Betriebe für das aktuelle Minus verantwortlich sind, kann die Pressestelle nicht sagen: „Eine Aussage zu einzelnen Häusern ist auf Grund der statistischen Geheimhaltung nicht möglich.“

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