Treffpunkt der Weltenbummler in Enkirch bei Wittlich

Enkirch · Die Globetrotter stehen in den Startlöchern zur zweiten Auflage von "Willys Fernreisemobiltreffen" am ersten September-Wochenende in Enkirch.

 Bei Willys Fernreisemobiltreffen kommen Globetrotter aus ganz Deutschland mit ihren Fahrzeugen zusammen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Bei Willys Fernreisemobiltreffen kommen Globetrotter aus ganz Deutschland mit ihren Fahrzeugen zusammen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: (m_mo )

Globetrotter zeichnen sich offenbar nicht nur durch einen gesteigerten Hang zur Unstetigkeit, sondern mitunter auch durch einen Schuss trockenen Humors aus.

Das gilt auch für Norbert Lüdtke: "Wir sind gerade erst aus der afrikanischen Kälte zurück in den saartropischen Sommer gekommen." Der seit Jahren in der Nähe von Saarbrücken lebende gebürtige Kölner ist einer der Initiatoren von "Willys Fernreisemobiltreffen", das in diesem Jahr zum zweiten Mal in Enkirch stattfindet. Er ist viel in der Welt unterwegs und war über die deutschen Extremtemperaturen in den vergangenen Monaten überrascht.

Auf einem solchen Fernreisemobiltreffen versammeln sich Menschen, die mit ihren geländegängigen Wohnmobilen, Motorrädern oder Geländewagen unterwegs sind. Das Spektrum reicht dabei von ehemaligen LKWs der Nationalen Volksarmee der DDR, die zum Wohnmobil umgebaut sind, über Landrover bis hin zum umgebauten Feuerwehrauto.

Am ersten September-Wochenende geht dann die 38. Auflage dieses "Hochamtes der Weltenbummler" über die Bühne. An der gleichen Stelle wie im Vorjahr, in Enkirch. Die seinerzeit zunächst vielerorts etwas skeptisch gesehene Premiere offenbarte sich als durchschlagender Erfolg für Veranstalter, Gemeinde und Besucher.
Keine große Überraschung also, dass alle Beteiligten nach etwas Abstand in einer Manöverkritik sondierten, was gut und weniger gut war an dem "Reiserummel" am Enkircher Moselufer. Und noch weniger verwunderte die Tatsache, dass man zu dem gemeinsamen Entschluss kam: "Das machen wir im nächsten Jahr wieder." Der Termin steht schon seit längerem fest, und die Vorbereitungen befinden sich auf der Zielgeraden. "Wir stehen im ständigen Austausch mit der Gemeinde", sagt Lüdtke und bekräftigt: "Bis auf ein paar Details, die wir verändern wollen und ein paar Optimierungen im Veranstaltungsablauf läuft alles wie im Vorjahr."

Das bedeutet, dass sich auch in diesem Jahr wieder ein Großaufgebot an Menschen, die auf ihre ganz persönliche Art und Weise die Welt entdecken und bereisen wollen, in Enkirch ein Stelldichein geben werden.
Zu Gesprächen, gegenseitigen Tipps, Erfahrungsberichten, aber auch zum Austausch von Ersatzteilen für die größtenteils wuchtigen und seltenen "Eigenheime" auf Rädern. 2016 zählte man rund 700 Fahrzeuge mit Teilnehmern aus 18 Nationen. Doch nicht nur bei den Organisatoren gibt es offenbar Optimierungsbedarf bei der Vorbereitung.
Damit letztendlich auch die Gewerbe-Treibenden, vor allem die Gastronomie, in Enkirch und an der gesamten Mittelmosel einen Profit aus diesem einzigartigen Event ziehen können.
"Das Treffen war zu kurzfristig organisiert, als dass wir mehr Übernachtungen hätten erzielen können. Wir haben höchstens ein oder zwei zusätzliche Zimmer vermietet", hatte Hotelier Udo Kettermann vom Hotel Steffensberg damals moniert.

Das ist in diesem Jahr anders. "Der Termin steht lange fest, wurde publiziert. Auch die Gemeinde wirbt auf ihrem Internet-Portal www.enkirch.de seit langem dafür", erklärt Lüdtke den Stand der Dinge. "Im Vorfeld wird es zwar ab Mittwoch, 30. August, ein paar Einschränkungen bei der Nutzung des Wohnmobilstellplatzes und Kontrollen geben.
Der Zugang ist aber weiterhin möglich, auch wenn einige Teilflächen nicht mehr zur Verfügung stehen werden", verweist Bürgermeister Roland Bender auf die notwendigen Vorarbeiten. Für die Veranstalter selbst geht es noch früher los. "Wir reisen bereits am Montag vorher an", sagt Norbert Lüdtke.
Und dann wird es auch keine Rolle mehr spielen, ob in Afrika "Schafskälte" und hierzulande subtropischer Sommer herrschen wird. "Wir freuen uns einfach drauf." Eine Empfindung, die er offenbar mit vielen Menschen teilt. Auch in und um Enkirch.
Ein Programm des Treffs lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Extra: WAS IST "WILLYS FERNREISEMOBILTREFFEN" ?


Schon seit 1979 treffen sich Globetrotter und "Reisende aller Art" am ersten September-Wochenende mit Fernreise-Mobilen aller Marken und Jahrgänge. Nachdem das Meeting, das im Laufe der Jahre immer größer wurde, seinen angestammten Platz in der Nähe von Bad Kreuznach verlor, musste für 2016 ein neuer Standort gefunden werden. Bei der Suche nach einer neuen Lokalität fiel die Wahl des neuen Treffpunktes dann auf Enkirch. Die Idee geht auf den im Jahr 2009 verstorbenen Globetrotter Willy Janssen zurück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort