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Bernkastel-Kues · Zahlreiche Teilnehmer kommen zum Auftakt des ärztlichen Weiterbildungsverbunds im Landkreis Bernkastel-Wittlich.

() In den Bemühungen des Landkreises, die ärztliche Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich zu sichern, ist mit der Auftaktveranstaltung zur Etablierung eines Weiterbildungsverbundes ein weiterer Baustein angegangen worden.

Krankenhausträger, niedergelassene Ärzte und Kommunalpolitiker trafen sich im Verbundkrankenhaus in Bernkastel-Kues, um Näheres zu diesem Thema zu erfahren. Eingeladen hatte Landrat Gregor Eibes zusammen mit der Koordinierungsstelle Weiterbildung Allgemeinmedizin der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und der Bezirksärztekammer Trier.

Ein wesentliches Mittel, Fachärzte für den Landkreis zu gewinnen, ist die Weiterbildung zum Facharzt in der Region. Die fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin muss in zwei Weiterbildungsabschnitten im stationären Bereich, also im Krankenhaus, und  im ambulanten Bereich bei niedergelassenen Ärzten geleistet werden.

Das bedeutet, dass sich Ärzte die Weiterbildung aufwendig selbst organisieren müssen. Hier setzt das Konzept des Weiterbildungsverbundes an. Im Verbund schließen sich niedergelassene Ärzte und Ärztenetze sowie Kliniken auf regionaler Ebene zusammen und bieten die Weiterbildung als Komplettpaket an. Somit muss sich ein Arzt in Weiterbildung in der Regel nur einmal am Anfang seiner Weiterbildungszeit bewerben.

Für den reibungslosen Ablauf sorgt das Netzwerk mit einem festen Ansprechpartner, der sich um alle Belange kümmert. Dadurch soll den angehenden Fachärzten ein unkomplizierter Weiterbildungsablauf ermöglicht werden. Mithilfe dieses Komplettpakets soll dem ärztlichen Nachwuchs eine Weiterbildung aus einem Guss angeboten und er gleichzeitig auch in der Region gehalten werden.

Die Verbundpartner definieren Ausbildungsmöglichkeiten, Fachdisziplinen und Länge der einzelnen Ausbildungsabschnitte und stimmen sich untereinander ab. Auch Unterbrechungen im Weiterbildungsablauf, zum Beispiel durch Erziehungszeiten, können so im Verbund aufgefangen und abgestimmt werden.

Landrat Gregor Eibes begrüßte zur Auftaktveranstaltung Vertreter von drei Kliniken, die ihr Interesse bekundet haben, sich in einem solchen Verbund zu engagieren. Neben dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich waren dies auch Vertreter des Klinikums Mittelmosel aus Zell und des Median-Reha-Zentrums aus Bernkastel-Kues. Dazu haben sich etwa 20  niedergelassene Ärzte, aber auch Ärzte aus den Kliniken über die Möglichkeiten und Vorteile des Weiterbildungsverbundes informiert.

Sandra Goldzinski, Leiterin der Koordinierungsstelle Weiterbildung, informierte über die notwendigen Schritte und Voraussetzungen bei der Gründung eines Weiterbildungsverbundes und zeigte die Vorteile für alle Beteiligten auf.

Birgit Heinz von der Bezirksärztekammer Trier erläuterte dann das Thema Weiterbildungsbefugnis. Ohne eine solche Befugnis dürfen niedergelassene Ärzte keine Weiterbildungsassistenten ausbilden. Zum Schluss verwies Dr. Burkhard Zwerenz, Hausarzt aus Prüm und erster Vorsitzender des Hausärzteverbandes Rheinland-Pfalz, auf die dramatischen Versorgungsengpässe im Bereich der Allgemeinmedizin, auf die vor allem ländliche Regionen zusteuern.

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