Tiere Viele Samtpfoten finden ein neues Zuhause

Altrich/Morbach · Erfreuliche Nachrichten aus Altrich: Die Zahl der Tiere, die auf ihre Vermittlung an neue Herrchen und Frauchen warten, hat abgenommen.

 Ammenkatzenmutter Ornella (roter Pelz) lässt ihr sechs Monate altes Pflegekatzenkind  Zilinio noch an ihren Zitzen saugen, obwohl sie keine Milch mehr gibt. „Das beruhigt ihn wie Daumenlutschen“, erklärt Tierpflegerin Gabi Hefner.

Ammenkatzenmutter Ornella (roter Pelz) lässt ihr sechs Monate altes Pflegekatzenkind  Zilinio noch an ihren Zitzen saugen, obwohl sie keine Milch mehr gibt. „Das beruhigt ihn wie Daumenlutschen“, erklärt Tierpflegerin Gabi Hefner.

Foto: Christian Moeris

„Gerade nach Weihnachten gibt es eine regelrechte Schwemme und die Tierheime platzen aus allen Nähten. Einen Bericht darüber fände ich super“, schreibt TV-Leserin Sabine Schmitz aus Morbach an die TV-Redaktion. Sie selbst habe in den letzten Tagen einem Weihnachtsgeschenk, das anderenorts nicht gut angekommen sei, ein neues Zuhause geschenkt. Dabei handele es sich um einen Berner Sennenhund, den sie durch einen Tierhilfeverein vermittelt bekommen habe, erklärt die Dame.

„Rivana war gerade 14 Wochen alt, als wir sie kurz nach Weihnachten bekommen haben. Sie kommt aus der Bundesrepublik. Aber wo sie genau ausgesetzt wurde, das weiß ich nicht.“ In ihrem neuen Heimatort im Hunsrück, wo Wald und Wiesen reichlich Platz für Auslauf bieten, dürfte sich die kleine Hundedame jedoch sehr wohl fühlen. „Weihnachtstiere sind ein Riesenproblem“, sagt Schmitz.

Wie sieht es also nach den Feiertagen im Eifeltierheim in Altrich aus? Im Sommer ächzte und stöhnte die Einrichtung unter einer regelrechten „Katzenschwemme“ (der TV berichtete). „Im Sommer haben sich die Katzen hier gestapelt, da hatten wir teilweise über 90 Tiere hier“, sagt Tierpflegerin Gabi Hefner. „Deshalb ist es kaum zu glauben, dass wir jetzt nur noch 38 Katzen hier im Haus haben. Aber wir haben wirklich gut vermittelt.“ Von einer Katzenschwemme über Weihnachten und den Jahreswechsel kann derzeit in Altrich also keine Rede sein. Aber der Zeitpunkt, zu dem ungewollte Weihnachtsgeschenke mit vier Pfoten im Tierheim abgegeben werden, sei auch noch gar nicht so recht gekommen, sagt Hefner. „Das geht meist erst Ende Januar los.“ Es vergehen also meist nach Weihnachten noch ein paar Tage, bis Leute merken, dass es mit einem Tier nicht klappt.

Doch selbst 38 herrenlose Katzen sind zu viel. Neben fünf Katzenbabys, die als Geschwister einen mit Kuscheldecken und Kratzbäumen dekorierten Raum bewohnen, sind noch zahlreiche andere Miezen und Kleintiere in der Vermittlung. So etwa die Katzen-Ammenmutter Ornella mit ihrem Pflegekatzenkind Zilinio. „Den haben wir ihr wie drei weitere verwaiste Katzenbabys untergejubelt, und sie kümmert sich drum.“ Obwohl er schon sechs Monate alt ist, saugt der schwarzweiße Kater noch an den Zitzen seiner Pflegemutter mit rötlichem Pelz. „Milch gibt sie keine mehr. Das ist wie Daumenlutschen“, erklärt Hefner, „und beruhigt ihn.“

Da sich die drei bis fünf Jahre alte Ammenmutter und ihr jüngstes Pflegekind „innig lieben“, sind sie auch nur im Doppelpack zu haben. „Deshalb ist ihre Vermittlung nicht leicht. Aber was würde es nutzen, wenn wir sie trennen würden? Dann trauern sie und hören auf zu fressen.“ Einsam ist bereits Meerschwein Teddy. Denn seine Artgenossen aus dem Eifeltierheim wurden bereits alle vermittelt. Nun muss das Tier ohne Partner sein Dasein im Gehege fristen. Hefner. „Wir werden ihm aber garantiert keinen Begleiter kaufen.“ Wer Teddy oder andere vierbeinige Tierheimbewohner kennenlernen möchte, der ist als Besucher im Eifeltierheim Altrich stets willkommen. Futter- und Geldspenden werden auch dankbar entgegengenommen. Das Tierheim darf zwar aus Lärmschutzgründen keine Hunde aufnehmen, ist aber dennoch Ansprechpartner für Menschen, die ihren Hund abgeben oder einem Tier ein neues Zuhause geben möchten. In Altrich versucht man das durch Haus-zu-Haus-Vermittlungen zu lösen, was schon mehrfach gelungen ist.

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