Vom Abfallprodukt zum Brennmaterial

10 000 Tonnen Klärschlamm sollen demnächst in Platten pro Jahr zu Brennmaterial verarbeitet werden. Nach einem halben Jahr Bauzeit ist die Anlage in der Erprobungsphase. Ab Mai soll der reguläre Betrieb starten.

 Gunther Meixner vor der Heizungsanlage der Klärschlammtrocknung. TV-Foto: Christina Bents

Gunther Meixner vor der Heizungsanlage der Klärschlammtrocknung. TV-Foto: Christina Bents

Platten. (chb) In direkter Nähe zur Biogasanlage Platten sind in den vergangenen sechs Monaten zwei Gewächshäuser von 115 mal zwölf Meter entstanden. Hier ist eine Klärschlammtrocknungsanlage gebaut worden. Mit Abluftschornsteinen, einem Schacht, um den nassen Schlamm einzufüllen, und einer Fußbodenheizung, die die Wärme der Biogasanlage nutzt, wird der Klärschlamm bearbeitet.

Innerhalb von sieben bis zehn Tagen trocknet hier Klärschlamm, der mit 75 Prozent Wasseranteil ankommt, zu Brennmaterial für Zementwerke. Zehn Prozent Wasser sind nach der Bearbeitung noch vorhanden. Der Klärschlamm wird - wenn die Anlage komplett in Betrieb ist - aus den Kläranlagen in Montabaur und Umgebung kommen, später auch aus der näheren Region.

In den vorhandenen Schacht kippt ein Lastwagen den Schlamm. Der wird dann mittels eines Schiebebodens in das Gewächshaus gezogen. Anschließend ziehen Kämme den Schlamm auseinander, und mit Hilfe der Sonne und der Fußbodenheizung, die auf 85 Grad Celsius aufheizt, trocknet der Klärschlamm zu einem Granulat. In kleine Becher geschoben, wird das Trockensubstrat zu einem Silo gebracht und dort bis zum Abtransport gelagert.

Betreiber der Anlage ist die WVE, Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH. "Wenn der Klärschlamm bearbeitet ist, hat der einen Brennwert, der annähernd dem der Braunkohle ist", erklärt Gunther Meixner Diplom-Ingenieur der WVE.

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