Von der Seele der Eifel

Mit einer umfassenden Werkschau würdigt das Museum Abtei Himmerod den Bildhauer Johann Baptist Lenz. In Anwesenheit seiner Witwe Maria wurde die Schau am Wochenende eröffnet. Geschäftsführer Walter Densborn, der die Ausstellung in die "Alte Mühle" des Klosters geholt hat, war beeindruckt von der Lebensleistung des Künstlers.

 Maria Lenz mit der Arbeit „Der Prophet“ ihres Mannes Jean-Baptist Lenz. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Maria Lenz mit der Arbeit „Der Prophet“ ihres Mannes Jean-Baptist Lenz. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Großlittgen. Wer hierzulande unterwegs ist, kommt nicht an Johann Baptist Lenz vorbei. Seine Brunnen, Skulpturen, Ehrenmale, Kreuze und Altäre möblieren geradezu die öffentlichen und kirchlichen Räume von Eifel und Mosel. Auch wenn er über die Region hinaus gewirkt hat, in der Eifellandschaft ist der Bildhauer mit seinem Werk zu Hause.

Nicht nur, dass er selbst sein Leben bis auf die Studien- und Kriegsjahre in Oberkail verbracht hat, wo er 1922 geboren wurde. In den Arbeiten des Künstlers haben die Menschen der Region mit ihren Freuden, Nöten, ihren Hoffnungen und ihrem Glauben ein unverwechselbares Gesicht bekommen. "Lenz verkörpert die Seele der Eifel", stellte Abt Bruno Fromme zu recht bei der Eröffnung der Werkschau des 2007 verstorbenen Künstlers im "Museum Abtei Himmerod" fest.

Die gut bestückte Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über das Schaffen des Bronze-Bildhauers. Sie spiegelt zudem den Menschen Johann Baptist Lenz wieder, der - wie sein Freund Walter Densborn betonte - es mit einem Wort von Victor Hugo hielt: "Diejenigen, die Wahrheit suchen, sind die, die ringen".

Mit liebevollen Blicken hat Lenz die Welt um sich herumgesehen. Mit großem Ernst, mit Anteilnahme und tiefer Einsicht ins Menschsein hat er sie ins Bild gesetzt, aber auch mit dem humorvollen Abstand eines Lebens erfahrenen Menschen. Ein heiterer Grundton durchzieht dieses Werk, so wie das seines Wittlicher Lehrers Hanns Scherl, bei dem er arbeitete, bevor er an die Akademie nach München ging.

Das hat nichts mit Naivität zu tun, eher mit der berühmten Liedzeile aus Paul Gerhardts: "Geh aus mein Herz und suche Freud." Lenz war künstlerisch immer unterwegs hin zum erlösten Menschen, zu einer Schöpfung, die Trost der Welt ist. In diesem Sinn ist das Werk des gläubigen Katholiken auch ein immerwährendes Gotteslob.

Geschäftsführer Walter Densborn, der die Ausstellung in die "Alte Mühle" des Klosters geholt hat, war beeindruckt von der Lebensleistung des Künstlers, der allein 200 Auftragswerke geschaffen hat.

Zu den schönsten seiner in Himmerod gezeigten Bronze-Arbeiten gehören sein "Prophet", seine Tierplastiken und die anrührende kleine Bronze "Die Blinde".

Enthüllt wurde zudem ein Porträt des Bildhauers von Svetoslav Emandien.

Die Ausstellung wird bis 31. Oktober in der "Alten Mühle" in Himmerod gezeigt, Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr.

Mehr Infos: www.kloster-himmerod.de

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