Von Katastrophen und Disziplin: Ehemalige Schüler erinnern sich

Wittlich/Bernkastel-Kues/Bad Dürkheim. Erinnerungen an die Schulzeit .

Hermann Lewen lacht kurz auf. "Eine Katastrophe war das!", sagt der Erfinder und Organisator des Mosel Musikfestivals, der zu den ersten Absolventen-Jahrgängen an der Kurfürst-Balduin-Realschule gehörte. Er ergänzt: "Es war eine schwierige Zeit, aber das lag an mir, nicht an der Schule." Er sei einfach kein Schulmensch gewesen. "Ich bin eher ein kreativer als ein rational lernender Typ, das Lernen ist mir nicht so leicht gefallen." Dennoch oder gerade deshalb empfand Lewen die Schulzeit als prägend für sein jetziges Leben. Das habe zum einen an der Erkenntnis gelegen, dass man sich durchbeißen müsse. Zum andern pflegte er in der Schule bereits seine musikalischen Neigungen - er spielte Klavier und Orgel -, was ihm den Spitznamen Mozart einbrachte.

Die schönste Erinnerung ist für Lewen denn auch sein Schulabschlussgottesdienst in der Wittlicher Sankt-Markus-Kirche, in dem er die Orgel selbst gespielt hat. Der Tag, an dem er die Realschule mit der Mittleren Reife verließ, ist für ihn einer der schönsten seines Lebens.

Lewen sind auch die "sehr strenge Direktorin Frau Jamin" und die preußische Disziplin mit Gong und Aufstellen auf dem Schulhof im Gedächtnis haften geblieben.

Bernhard Simon, 58, vom Wittlicher Schlachthof Simon, hat die Schule in guter Erinnerung. "Es hat Spaß gemacht", sagt er, will aber lieber keine Einzelheiten erzählen, weil sie für die Lehrer, die heute noch leben, "vermutlich nicht so berauschend" wären. Seine Lieblingsfächer weiß er noch genau: Mathe, Erdkunde und Geschichte. Zu Letzterem sagt Simon: "Zum Thema Hitler sind wir allerdings nie gekommen. Da war immer die Schule vorbei. Das schien mir so gewünscht zu sein."

Der ehemalige FDP-Staatssekretär Günter Eymael, 58, aus Ürzig sieht seine Schulzeit in Wittlich mit gemischten Gefühlen. "Ich war ein mittelmäßiger Schüler", bekennt er, doch lobt er das hohe Bildungsniveau der Realschule. Das habe ihm geholfen, sein anschließendes Weinbaustudium zu absolvieren. Gerade mit den Naturwissenchaften habe er sich in der Schule schwergetan. Im Studium sei er mit den Fächern dann jedoch gut zurechtgekommen.

Auch er hat die Lehrer als streng empfunden. Es sei viel Wert auf Ordnung und Pünktlichkeit gelegt worden, sagt Eymael, der heute in Bad Dürkheim lebt. Der Schulleiterin Maria Jamin bescheinigt er großes organisatorisches Talent. Sie habe den Schulaufbau hervorragend gemeistert.

Fußballexperte Klaus Toppmüller aus Rivenich war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, weil er verreist ist.

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