Weinanalyse-Institut: Baustart im März

Volker Heidger will mit dem Bau seines Weinanalyse-Instituts in Osann-Monzel im März beginnen. Unterdessen melden sich die Kritiker des Drei-Millionen-Euro-Projekts wieder massiv zu Wort.

 Sie soll im kommenden Jahr Weine in Osann-Monzel statt in Kesten analysieren: Irina Becker vom Weinanalyse-Institut Heidger. TV-Foto: Klaus Kimmling

Sie soll im kommenden Jahr Weine in Osann-Monzel statt in Kesten analysieren: Irina Becker vom Weinanalyse-Institut Heidger. TV-Foto: Klaus Kimmling

Osann-Monzel. Im November erhielt Volker Heidger die Baugenehmigung für sein Weinanalyse-Institut in Osann-Monzel. Doch das Winterwetter verhinderte den Baustart. Heidger nimmt es gelassen. Er sagt: "Wir haben Jahre auf den Baustart gewartet, da kommt es auf ein paar Monate auch nicht mehr an." Auch einen aktuellen Widerspruch gegen die Genehmigung nimmt Heidger gelassen. Er räumt ihm keine Chance ein.

Die Bagger sollen ab März in den Novianderweg am Rand von Monzel rollen. Heidger rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr für das Institut sowie eine Betriebswohnung. Dann will er mit seinem zehnköpfigen Team von Kesten nach Monzel umziehen. An seinen Expansionsplänen, die Anlass für den Umzug waren, hält Heidger fest. 30 Arbeitsplätze soll es im Institut einmal geben. Der Firmenchef überlegt, das Arbeitsspektrum seines Betriebs zu erweitern und nicht nur Weine und Spirituosen, sondern auch Speiseöle, feste Nahrungsmittel oder Wasser zu analysieren.

Verzögert hat sich der Institutsbau, weil Heidger zuletzt für eine kleinere Fläche planen musste. Der Grund: Er hatte ein Grundstück trotz vorheriger Zusage nicht kaufen können. Für die neue Planung musste das Drei-Millionen-Euro-Projekt von Auflagen des Bebauungsplans befreit werden. Dem hatten der Gemeinderat und die Kreisverwaltung zugestimmt.

Zuvor hatte sich die Bauleitplanung von Gemeinde und Verbandsgemeinde in die Länge gezogen, weil die Kritiker zahlreiche Einwendungen eingereicht und einen Prozess gegen den Bebauungsplan angestrengt, aber verloren hatten.

Die Kritiker hatten sich in der Aktionsgemeinschaft "Attraktives Osann-Monzel" organisiert. Diese befürchtet, dass das Institut das Landschaftsbild zerstören und eine unzumutbare Zunahme des Verkehrs bewirken würde. Eine ganze Weile hatte die Aktionsgemeinschaft geschwiegen. Nun kommt die Kritik umso heftiger. Initiator Hans Poerschke moniert, dass die Bauleitplanung für das Institut nachträglich angepasst wurde, um rechtliche Vorgaben zu umgehen und Wünsche von Heidger zu erfüllen. Für die Aktionsgemeinschaft werde immer deutlicher, dass es trotz gegenteiliger Beteuerungen von Anfang an nur darum gegangen sei, Heidger unter Inkaufnahme der Nachteile für den Ort die Möglichkeit zu eröffnen, im landschaftlich geschützten Gebiet bauen zu können.

Rechtlich sieht Poerschke keine Möglichkeiten mehr, gegen den Institutsbau vorzugehen. Die Aktionsgemeinschaft will laut Poerschke jedoch erreichen, dass Heidger seine Zusagen einhält und sämtliche Erschließungskosten übernimmt, Arbeitsplätze schafft und Steuern vor Ort zahlt.

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