Begegnungen Eine Freundschaft mit Zukunft

Hetzerath · Neun junge Menschen aus Uganda sind momentan in Hetzerath zu Besuch. Gemeinsam mit der Projektwerkstatt Zukunft arbeiten sie am Thema Nachhaltigkeit. Auch das Dorfjubiläum bereichern sie.

 Sehr interessiert zeigen sich die Jugendlichen aus Uganda am Kräutergarten von Marita Knop (Mitte). Margret Lehnertz (Dritte von links) war ebenfalls im Garten, mit dabei.

Sehr interessiert zeigen sich die Jugendlichen aus Uganda am Kräutergarten von Marita Knop (Mitte). Margret Lehnertz (Dritte von links) war ebenfalls im Garten, mit dabei.

Foto: Christina Bents

Volle, kräftige Orgelklänge hallen durch die Kirche. Marianne Schönhofen sitzt an dem Instrument und ist umringt von neun jungen Menschen aus Uganda, die ihr wissbegierig zu verstehen geben, dass es sie interessiert, welche Funktion welche Knöpfe haben und wie die Orgel funktioniert. Anschaulich gibt sie Auskunft.

So wie sie, hat es auch Pater Rudi Lehnertz schon einige Minuten vorher getan, als er den Gästen aus dem Land, indem er mehrere Jahrzehnte als Pater der Weißen Väter gewirkt hat, die Kirche erklärte. Seit 2014 lebt der gebürtige Hetzerather wieder in Deutschland, in Trier. Damit seine Projekte, die er in Uganda mit Spendenunterstützung aus seinem Heimatort und Umgebung umgesetzt hatte, fortgesetzt werden können, hat der Verein „Projektwerkstatt Zukunft“  sie übernommen.

Harald Gruber, Vorstandsmitglied, berichtet: „Mit Spenden und Fördergeldern unterstützen wir unter anderem das Bildungswerk, indem Pater Lehnertz zwei Jahre Rektor war.“ Bisher hat der 35 Mitglieder starke Verein beispielsweise beim Bau eines Frauenwohnheims und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Berufsbildungswerks mitgeholfen. Auch aktuelle Computer konnten angeschafft werden, damit weiter Informatikunterricht gegeben werden kann. „Insgesamt haben wir bereits 70 000 Euro in Uganda investiert. Die Projekte, die angegangen werden, besprechen wir mit unseren Partnern in Afrika, und natürlich auch immer mit unserem Ehrenmitglied Rudi Lehrnertz“, sagt Gruber  weiter. In Hetzerath geht es um Nachhaltigkeit. Die jungen Menschen, darunter Jugendleiter, Lehrer und Pater Rudis Nachfolger Pater Hilaire Guriko, wollen lernen, wie hier Nahrung angebaut und verarbeitet wird. Sie werden  den Engelshof besuchen, die Küche des Kindergartens, Kleingärten und eine Sektmanufaktur. Bei einem Besuch in Marita Knops Garten waren sie sehr an deren Kräuterbeet interessiert.

Hellen Barcia, aus Kampala, sagt: „Bei uns sind die Häuser sehr groß, aber es ist kaum Grün drumherum, und kleine Gärten haben wir auch nicht, obwohl wir sehr gutes Klima haben. Das wäre eine Sache, die man bei uns ganz einfach umsetzen könnte.“ Hilare Guriko, der von Pater Rudi Lehnertz scherzhaft als sein früherer Azubi bezeichnet wird, sagt: „Wir wollen Dinge, die uns sinnvoll erscheinen, und die wir bei uns auch umsetzen können, auch machen.“ Weiter sagt er: „Das haben wir uns vorgenommen und werden es in einer Resolution vereinbaren.“

Der erste Eindruck, den sie von Deutschland haben, ist sehr positiv.  „Wir sind so viele Kilometer von Frankfurt bis hierher mit dem Auto gefahren, und ich habe nicht ein Schlagloch auf der Straße gesehen“, sagt Flora Driwaru.

Stephen Kolobe schwärmt: „Es ist hier alles so grün, man hat den Eindruck, dass die Menschen hier sehr viel Respekt vor der Natur haben.“ Zachararia Tukasingura findet: „Wir werden hier sehr gastfreundlich empfangen.“

 Pater Rudi Lehnertz, ganz rechts im Bild, mit den Jugendlichen aus Uganda in der Hetzerather Kirche.

Pater Rudi Lehnertz, ganz rechts im Bild, mit den Jugendlichen aus Uganda in der Hetzerather Kirche.

Foto: Christina Bents

Bis nach dem Dorfjubiläum, dass am 16. und 17. Juni stattfindet, bleiben sie. Am Dorffest sind sie am Café der Kulturen integriert. Harald Gruber über die Planungen zum Fest: „Im Bürgerhaus wird es internationale Spezialitäten geben von Menschen, die in Hetzerath leben oder gelebt haben, aus Frankreich, Polen, Vietnam, Italien, Uganda, Kenia und Deutschland.“ Im kommenden Jahr wird eine Gruppe aus Deutschland nach Uganda fliegen, um das Projekt fortzuführen.

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