Von mehreren Millionen Euro, excuse me, Pfund, ist die Rede, denn das Ministerium befindet sich in England. Nichtsdestotrotz bezuschusst es weltweit die letzten Rückzugsgebiete seltsamer Gangarten. An Weiberfastnacht könnte man das Hochklettern der verbliebenen Möhnen an der Leiter am Rathaus auch als stark gefährdete seltsame Gangart bezeichnen. Da wird das Bein geschwenkt, das Knie gedreht und mit der Fußspitze gewippt. Seltsame Kopfbedeckungen tragen die Damen auch. Anschließend kann man in der Karrstraße seltsame Gangarten beobachten. Junge Damen vibrieren zickzackartig in hohen Schuhen, andere bewegen sich storchenartig oder zeigen elastische Beine. In London wird man verzückt sein. Nur weiß das da keiner! Vielleicht schickt der Stadtmarketingverein mal einen Zuschussantrag raus? Und dann sollte man sich mal eine sehr spezielle Wittlicher Örtlichkeit zur Innenstadtbelebung vorknöpfen: Wittlichs große Leerstandsinstallation. Künstlerisch nicht wirklich wertvoll, aber vorangetrieben von der Stadtpolitik und Verwaltung, keiner konnte sie stoppen. Da hat die Stadt hunderttausende Euros in Nichts investiert. Der luftleere Raum, der entstanden ist, heißt Passage-Altstadt-die-Neue oder Passage-Altneugasse-Neustraße. So genau weiß ich das nicht mehr. Er wird stilsicher flankiert von niegelnagelneuen Läden, die leer stehen. Ein wahres Denkmal. Leider geht nie einer durch und denkt mal nach oder so. Aber die Passage wäre der ideale Ort für seltsame Gangarten. Auch bei Regen. Hier könnte man auf einem Bein hüpfen, zwei Schritt rückwärts gehen, einknicksen und Unterschenkel hochschleudern! Wunderbar! Das wird Kult. Das belebt die Innenstadt! Damit hatten in abgewandelter Form ja auch schon andere Erfolg, etwa bei der Echternacher Springprozession. Vielleicht kümmert sich der aktuelle Stadtrat mal drum. Jeder muss mal was Schwachsinniges für die Stadt leisten, es ist wieder an der Zeit. Um dafür zu werben, gehen alle Stadträte ab sofort nur noch mit seltsamen Gangarten durch Wittlich. Dann erkennt man sie mal. Keine Ausrede. Und die Post nach London geht morgen raus. Byebye.