Einwohner Wittlich knackt die 20 000: Einwohnerzahl steigt

Wittlich · Die Säubrennerstadt wächst und wächst. Mit der Eröffnung des Hochmoselübergangs dürfte das Wachstumstempo weiter zunehmen. Menschen aus 80 Nationen haben in der Stadt ein Zuhause gefunden.

 Wittlich übt auf viele Menschen eine Anziehungskraft aus.

Wittlich übt auf viele Menschen eine Anziehungskraft aus.

Foto: TV/Porta Flug

Die Säubrennerstadt liegt im Trend, hat einiges zu bieten und entwickelt sich. Sonst könnte kaum zutreffen, was Bürgermeister Joachim Rodenkirch auf der Stadtratssitzung am Donnerstagabend in seinen Mitteilungen an den Rat erklärte: „Die Einwohnerzahl liegt jetzt erstmals über Zwanzigtausend.“ Mit rund ­19 300 Menschen mit Haupt- und 700 Einwohner mit Nebenwohnsitz waren am Montag, 10. September, erstmals 20 000 Menschen in der Kreis­stadt gemeldet. Der Standort Wittlich werde sich auch weiter positiv entwickeln, meint Rodenkirch, denn dieser erfreuliche Trend werde sich durch die Eröffnung des Hochmoselübergangs im nächsten Jahr weiter fortsetzen. Ein Blick hinter die Zahlen:

Haushalte Die 20 000 Wittlicher verteilen sich auf 12 250 Haushalte. 8000 Wittlicher leben allein und bilden damit einen eigenen Haushalt, da bei ihnen keine weitere volljährige Person gemeldet ist.

Alter Rund 20 Prozent der Wittlicher sind unter 20 Jahre alt. Das entspricht auch dem Anteil der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Damit sind 60 Prozent der Stadtbevölkerung zwischen 20 und 65 Jahre alt. Mit zwei Menschen, die 1915 geboren sind, wohnen in der Säubrennerstadt ein Mann und eine Frau, die älter als 100 Jahre alt sind. Das Durchschnittsalter in Wittlich liegt bei 43 Jahren. Trotz des aktuellen Einwohnerrekords war die Geburtenzahl in der Säubrennerstadt in der Vergangenheit deutlich höher als in der Gegenwart. 2017 erblickten 189 neue Einwohner das Licht der Welt. Im Rekordjahr 1961 waren es 338. 2018 wurden schon 119 neue Einwohner geboren.

Arbeit Eine treibende Kraft beim Wachstum der Einwohnerzahl ist Wittlichs Bedeutung als Gewerbe- und Industriestandort, an dem ständig neue Arbeitsplätze entstehen. Wie Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich, erklärt, hält die Säubrennerstadt ­18 000 Arbeitsplätze bereit.

„Die Quote ist für ein Mittelzentrum extrem hoch. Wir haben fast so viele Arbeitsplätze wie Einwohner.“ Es sei ein allgemeiner Trend, sagt er, dass Menschen an den Ort ihres Arbeitsplatzes zögen, weil die Fahrtkosten  sehr hoch seien.

Nationen In der Säubrennerstadt haben Staatsangehörige von 80 Nationen ein Zuhause gefunden.  16 750 Einwohner haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Mit 495 Staatsbürgern ist die Türkei in Wittlich vertreten, gefolgt von 477 Einwohnern rumänischer Herkunft. Auf dem 4. Platz liegt Syrien mit 284 Staatsangehörigen.

Religion Mit 9656 Katholiken und 2620 Protestanten ist das „christliche Abendland“ – ganz gleich ob es nur Fiktion oder Fakt ist – in Wittlich kaum in Gefahr. Wie viele Atheisten in der Säubrennerstadt leben oder die Zahl der Menschen anderer Glaubensrichtungen ist nicht bekannt.

Stadt Im Wittlicher Rathaus sieht man das Bevölkerungswachstum mit großer Freude. „Es zeigt, dass sich unsere Prognosen erfüllen und die Stadtentwicklung Früchte trägt“, sagt Stöckicht. Im Rathaus schätzt man, dass die Stadt in etwa drei oder vier Jahren 20 000 Menschen  mit Hauptwohnsitz vorweisen kann, derzeit sind es ja noch 19 300.  Stöckicht: „Dann würde der Stadtrat von derzeit 32 auf 36 Mitglieder wachsen.

Außerdem bekäme die Stadt statt eines ehrenamtlichen einen hauptamtlichen Beigeordneten und der Bürgermeister würde eine Besoldungsstufe höher steigen.“ Mit der kürzlich vom Land abgelehnten Eingliederung von Flußbach aus der VG Traben-Trarbach wäre Wittlich schlagartig um 450 Einwohner gewachsen. Stöckicht: „Aber wir schaffen das auch ohne Flußbach. Wenn die Häuser bezogen sind, die derzeit entstehen, wird das relativ schnell gehen.“ Darüber hinaus nehme auch das Wachstumstempo der Stadt mehr und mehr zu, sagt Stöckicht. Ein Blick auf die Zahlen bestätigt das. So wuchs die Einwohnerzahl beispielsweise in den zwei Jahrzehnten von 1975 bis 1995 um 1500 Menschen auf  insgesamt 16 800 Bürger. In den darauffolgenden 20 Jahren bis 2015  fiel der Zuwachs mit 2000 Menschen auf rund 18800 Einwohner um ein Viertel höher aus.

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