Wittlich. Mit diesem Verbund wollen sich die Ärzte gegenüber der Konkurrenz Medizinischer Versorgungszentren in Kliniken stark machen, die zunehmend die Versorgung des ambulanten Sektors übernehmen. "Dies ist aber aus unserer Sicht nicht qualifiziert möglich", sagt Dr. Dirk Ohlmann, Nervenarzt aus Wittlich und Vorsitzender des Ärztenetzwerkes.

Bessere Position bei Verhandlungen

Mit der genossenschaftlichen Vereinigung wollen die 36 Mediziner die gewachsenen hausärztlichen und fachärztlichen Strukturen stärken. Nach Ansicht der niedergelassenen Ärzte ist es für den Patienten angenehmer, von dem ihm vertrauten Arzt behandelt zu werden, als in einem Medizinischen Versorgungszentrum auf wechselnde Ärzte zu treffen.

Das Netzwerk verleihe seinen Mitgliedern auch eine bessere Verhandlungsposition gegenüber dem Krankenhaus. "Wir könnten unser Einweisungsverhalten ändern", nennt Ohlmann ein Druckmittel. Auch gegenüber den Krankenkassen verspricht sich das Ärztenetzwerk mehr Einfluss. "Im Zusammenschluss finden wir mehr Gehör und sind attraktive Kooperationspartner", fasst Ohlmann zusammen.

Das allem übergeordnete Ziel sei die verbesserte Patientenversorgung. Dazu gehöre die Kommunikation zwischen den behandelnden Ärzten. "Das intensivere Zusammenarbeiten erhöht die Professionalität", folgert Ohlmann. Dazu trage bei, dass die Ärzte informiert seien, welcher Kollege welche Leistungen anbietet und bei Überweisungen zu Fachärzten zeitnahe Termine für die Patienten zustande kämen. Die Kommunikation untereinander leiste auch einen Beitrag zu mehr Wirtschaftlichkeit, da Doppeluntersuchungen vermieden werden könnten. Denkbar seien auch Patientenfortbildungen durch die beteiligte Ärzteschaft.

Seit September befindet sich das Ärztenetzwerk im Aufbau. Ab kommendem Jahr wollen die niedergelassenen Ärzte aus Wittlich und Umgebung ihre Pläne konkret umsetzen. Der Patient profitiere aber schon jetzt davon. "Ich denke, dass es den Patienten zugutekommt, wenn wir ein größeres Wir-Gefühl haben", sagt Ohlmann.