Wittlicher Idee in allen Bibliotheken

Eine Wittlicher Idee wird zum landesweiten Renner: Rheinland-Pfalz hat die Aktion "Bücherminis" der Wittlicher Stadtbücherei ins Leseförderprogramm für Bibliotheken aufgenommen. Ab dem 1. Mai verschenkt die Stadtbücherei Pakete mit Büchern und Infobroschüren im Krankenhaus.

 Erst in Wittlich, nun in Rheinland-Pfalz: Annette Münzel von der Stadtbücherei hat das neue landesweite „Bücherminis“-Startpaket für frischgebackene Eltern mitentwickelt. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Erst in Wittlich, nun in Rheinland-Pfalz: Annette Münzel von der Stadtbücherei hat das neue landesweite „Bücherminis“-Startpaket für frischgebackene Eltern mitentwickelt. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Wittlich. Vor drei Jahren hat die Stadtbücherei die Aktion "Bücherminis" ins Leben gerufen. Ziel ist es, die sprachliche Entwicklung von Kindern von null bis drei Jahren zu fördern.

Angesteckt vom Erfolg des Projektes hat das Land die Idee aufgegriffen und setzt sie ab dem 1. Mai landesweit um. Dafür hat die Stadtbücherei den Namen "Bücherminis" an das Landesbibliothekszentrum abgetreten. Rund 50 Bibliotheken haben sich inzwischen der Aktion angeschlossen.

Das Team der Stadtbücherei verschenkt weiterhin das "Bücherminis"-Paket. Das ist eine Baumwolltasche mit Gegenständen zur Spracherziehung bei Säuglingen und Kleinkindern. Mit der zentral gesteuerten Neuauflage der Aktion hat sich das Startpaket ein wenig verändert. Eltern finden in dem Paket ein Bilderbuch, das eigens für die "Bücherminis"-Aktion entworfen wurde. Außerdem gibt es Broschüren mit Tipps zu Kinderbüchern und Informationen rund um Sprache und Lesen fürs Kind.

Auch ein Gutschein ist in der Tasche. Damit können Eltern ein Jahr lang kostenlos die Bibliothek nutzen. Darüber hinaus enthält die Baumwolltasche mit neuem Logo ein Mobile mit Motiven aus dem Bilderbuch.

Um noch mehr Eltern für die frühe Sprachförderung zu gewinnen, gibt es das "Bücherminis"-Paket künftig nicht mehr im Einwohnermeldeamt, sondern im Krankenhaus. Mit 600 verteilten Paketen rechnet Bibilothekarin Annette Münzel dann pro Jahr. Das seien dreimal so viele wie bisher.

"Unsere Absicht ist es, die Eltern mit einer freundlichen Einladung auf die Bedeutung des Vorlesens für die Sprachentwicklung aufmerksam zu machen", sagt Münzel. Sie selbst ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft "Lesespaß aus der Bücherei", die die"Bücherminis"-Aktion in das Leseförderprogramm des Landes aufgenommen hat. Ursprünglich stammt die Initiative aus England. Annette Münzel hat sie zusammen mit dem Bücherei-Team aufgegriffen, als sie 2002 in Deutschland ankam.

Dahinter stecke die Erkenntnis, dass es zwischen Eltern, die wenig vorlesen, und sprachlichen Defiziten der Kinder einen Zusammenhang gebe. Um auch ältere Kinder anzusprechen, will die Stadtbücherei Wittlich an ihren Projekten "Bücherminis hoch zwei" für Kindergartenkinder und "Büchermaxis" für Grundschüler festhalten.

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