Naturschutz Rettung für die Gelbbauchunke

Wittlich · Wittlicher Naturschützer wollen Lebensraum der Froschlurche sichern.

Noch ist das Tier nicht zu sehen, aber der Lebensraum der Gelbbauchunke muss schon vorbereitet werden. Kürzlich trafen sich engagierte Naturschützer an drei Samstagen, um bei Schnee, Eis und Kälte die  Tümpel zu säubern, die das Tier zur Vermehrung braucht.

Die Gelbbauchunke gilt in einigen Bundesländern als ausgestorben.  In Rheinland-Pfalz gilt sie als stark gefährdet. Auf der Roten Liste  des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ist sie sowohl für Rheinland-Pfalz, als auch für ganz Deutschland als stark gefährdet eingestuft.

Die Gelbbauchunke lebt in kleinen Tümpeln und Pfützen. Sie gehört zu den Froschlurchen und wird maximal sieben Zentimeter groß. Zur Vermehrung benötigt sie saubere, warme Kleinstgewässer, wo sie ihren Laich ablegt. Die geschlüpften Kaulquappen ernähren sich, wie die erwachsenen Unken, von Insekten, deren Larven und Kleinstkrebsen.

Das Besondere an dieser Unke ist der gelb gemusterte Bauch, der durchaus an die Zeichnung eines Salamanders erinnert. Jede Unke hat ihr ganz eigenes Muster, sodass man bei der Erfassung der Besiedlung einzelne Tiere wiedererkennen kann. Da Tümpel und Pfützen selten geworden sind und gern sofort beseitigt beziehungsweise zugeschüttet werden, hat es die Gelbbauchunke schwer, sich zu vermehren. Der Nabu, Ortsgruppe Wittlich, sieht daher einen Schwerpunkt seiner Arbeit in der Stärkung der Vorkommen und Sicherung der Lebensräume des Tieres im Kreis Bernkastel-Wittlich. Da es sich um Gewässer handelt, sind die Aktionen im späten Winter nur mit entsprechender Ausrüstung durchführbar. Über viele Jahre mit vielen unterschiedlichen Naturschützern jeden Alters konnten die Vorkommen insbesondere im Kondelwald so gesichert werden, dass neu angelegte oder entstandene Gewässer im Kondelwald rasch besiedelt werden und so zur Stabilisierung des Vorkommens beitragen konnten.

Dem Aufruf zu drei Biotoppflegeterminen, jeweils samstags, folgten insgesamt 15 Naturschützer jeden Alters.  Den Hinweis an ein 80-jähriges Mitglied des Nabu „Du kannst ja dann mal schauen kommen“ kommentierte dieser: „Ich komme, aber nicht schauen, sondern helfen!“.

Wer Interesse an Naturschutzarbeit hat, kann den Nabu, Ortsgruppe Wittlich, kontaktieren  unter  der E-Mail-Adresse info@nabu-wittlich.de oder die Homepage www.nabu-wittlich.de besuchen.

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