Zeigt her eure Haustür

Von "Hofbäumen", "guten Geistern" und "Klöntüren" berichtete die Architektin Annette Eiden-Schuh in ihrem Vortrag "Visitenkarte Haustür". Der Landfrauenverband der Verbandsgemeinde Manderscheid hatte sie zu einem Vortrag nach Eckfeld eingeladen

 Wie schön ein sorgfältig gestalteter Eingangsbereich sein kann, zeigt an sich an diesem Beispiel aus Niersbach. TV-Foto: Martina Klein

Wie schön ein sorgfältig gestalteter Eingangsbereich sein kann, zeigt an sich an diesem Beispiel aus Niersbach. TV-Foto: Martina Klein

Eckfeld. Zeig mir Deine Haustür, und ich sage Dir, wer dort wohnt. Das stimmt nicht ganz, denn entscheidend sei das Gesamtbild des Hauses, erklärte Architektin Annette Eiden-Schuh bei ihrem Vortrag den Landfrauen. Dazu zähle der Hofbereich, die Bepflanzung, die Farben und die Liebe zu den Details. Der Einladung des Landfrauenverbandes der VG Manderscheid in den kleinen Gemeindesaal nach Eckfeld zum Thema "Visitenkarte Haustür", zu dem auch ein Ausflug in die Baustilkunde zählte, waren überwiegend weibliche Zuhörer gefolgt. Es gab Interessantes zu erfahren. So zum Beispiel, dass es früher sogenannte "Klöntüren" gab. Im unteren Teil blieben sie verschlossen um ungebetenen vierbeinigen Gästen den Eintritt zu verwehren, nur der obere Teil stand einladend offen, um mit dem Nachbar zu "klönen". Unsere Großeltern können sich sicher noch daran erinnern. Überhaupt legten unsere Vorfahren größten Wert auf Details, handwerklich und künstlerisch gut gestaltete Haustüren. Eiden-Schuh zeigte in ihrem Vortrag anhand von Bildmaterial, wie man Haustüren und Vorgärten auch heute ohne hohen Aufwand liebevoll und einladend gestalten kann. So sollte man für Haustüren eher kräftige Farben verwenden. Weganlagen wirkten offen, wenn sie zu Straße hin breit und geschwungen in Trompetenform auslaufen, sagte die architektin. Ein Wechsel mit Natursteinpflaster, Kieselsteinen und Rasenflächen lockere zusätzlich auf. Grünflächen und Bäume sollten auf keinen Fall fehlen. Früher stand der Baum, meistens ein prächtiger Nussbaum, auf dem Hof. Die Menschen glaubten, "dort wohnt der gute Geist des Hauses", so Eiden-Schuh. Insgesamt verrate das "Gesicht" eines Hauses viel über seine Bewohner. So zum Beispiel das Haus mit eher "maskulinem Charakter", dessen Gesicht in dezentem grau, wenigen Edelstahldetails und viel Durchblick, sofern sich die Haustür öffnet, für Weite sorgen. Der Vortrag endete mit reger Unterhaltung und für Brigitte Zimmermann, die zurzeit ein altes Bauernhaus in Eckfeld renoviert, kam der Vortrag genau richtig. Auch wenn sie sich insgesamt gewünscht hätte, dass die Themen mehr ins Detail gehen, war sie doch am Ende rundum zufrieden.

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