Zugzwang durch Daun

WITTLICH. (mai) Im Gegensatz zum Vulkaneifelkreis werden die Müllgebühren im hiesigen Kreis wohl nicht sinken. Landrätin Beate Läsch-Weber erklärte im Kreisausschuss, dass dies nicht möglich sei, da die Gebühren hier bereits knapp kalkuliert worden seien.

Die Informationspolitik des Zweckverbands Regionale Abfallwirtschaft beziehungsweise seines Vorsitzenden Heinz Onnertz erntete in der Kreisausschusssitzung in Wittlich Kritik. Günter Rösch (SPD) sagte: "Es bringt uns hier im Kreis in Zugzwang, wenn der Vorsitzende Kostenvergünstigungen für den Vulkaneifelkreis ankündigt. Ich wurde auch schon gefragt, wie es bei uns aussieht." Röschs Kritik bezog sich auf einen TV-Artikel, in dem Onnertz, der auch Landrat des Vulkaneifelkreises ist, Müllgebührensenkungen für seinen Kreis ab 2008 von mehr als zehn Prozent angekündigt hatte. Hintergrund war die Entscheidung des Zweckverbands von Anfang März zur Vergabe der Entsorgung des vorbehandelten Mülls. Ab 2007 soll der Müll demnach nicht mehr einfach so verbrannt werden. In Zukunft soll er zunächst in der bald fertiggestellten Anlage Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg) getrocknet und dann in Sekundärbrennstoffwerken verarbeitet werden, eine Verfahrensweise, die günstiger ist. Landrätin Beate Läsch-Weber, die Röschs Kritik nicht widersprach, erklärte, dass die aktuelle Ausschreibung günstiger ausgefallen sei als erhofft. Dennoch könnten die Verbraucher im Kreis Bernkastel-Wittlich kaum mit Gebührensenkungen in Zukunft rechnen. Der Grund: Bei der letzten Gebührenkalkulation von 2005, die für drei Jahre festgesetzt wurde, habe der Kreis Bernkastel-Wittlich die Vergünstigungen schon vorweggenommen. Läsch-Weber wies daraufhin, dass der Kreis Daun sich in der Vergangenheit bei den Gebühren auf hohem Niveau bewegt habe. So habe Daun 2005 im Rheinland-Pfalz-Vergleich im oberen Drittel, der Kreis Bernkastel-Wittlich im unteren Drittel gelegen.

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