Zweiter Prozesstag wegen Verwüstung von geplanter Asylunterkunft
Wittlich/Landscheid · Im Prozess wegen der Zerstörung eines Hotels in Landscheid sind für heute Nachmittag Plädoyers und Urteil geplant.
Der Prozess wegen der Verwüstung einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Landscheid ist heute Morgen fortgesetzt worden. Sechs Jugendliche und Heranwachsende müssen sich vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Wittlich verantworten, weil sie laut Anklage in ein seit Jahren leerstehendes Hotel eingebrochen sind und es verwüstet haben um zu verhindern, dass das Gebäude als Unterkunft für Asylsuchende genutzt wird. Die Angeklagten sollen in rund 50 Zimmern und in Gesellschaftsräumen auf Fernseher und Spiegel eingeschlagen haben, Telefonkabel aus den Wänden gerissen haben und schlugen Löcher in Wände und Türen. Insgesamt entstand laut Anklage ein Schaden von mindestens 40 000 Euro. Der Besitzer des Gebäudes, der zu Beginn des heutigen zweiten Verhandlungstag aussagte, schätzt des Schaden auf rund 100.000 Euro.
Einer der Angeklagten soll zudem mit Wachsmalstiften eine SS-Rune, mehrere Hakenkreuze und andere Nazi-Symbole auf Boden, Wände und Türen geschmiert haben. Der 16-Jährige ist wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angeklagt. Die Anklage gegen alle lautet auf Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung.
Nach der Aussage zweier Zeugen äußern sich die Angeklagten zurzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu ihren privaten Verhältnissen.
Für den Nachmittag sind Plädoyers und Urteil geplant