Wo bleiben die Wettermacher?

Trier/Bernkastel-Kues · Ursprünglich sollte ab April die Hagelabwehr per Flugzeug im Weinbaugebiet Mosel starten. Doch noch sind kein "Wettermann" und kein Flieger am Flugplatz Föhren stationiert - die Finanzierung ist nicht gesichert.

 Ein Hagelabwehrflugzeug: Aus dem zylindrischen Behälter unter der Tragfläche werden Silberjodit-Kristalle in die Gewitterwolke versprüht. Die VG Schweich will sich mit 8000 Euro jährlich an den Kosten für die Flugeinsätze beteiligen. Foto: TV-Archiv/Norbert Klippel

Ein Hagelabwehrflugzeug: Aus dem zylindrischen Behälter unter der Tragfläche werden Silberjodit-Kristalle in die Gewitterwolke versprüht. Die VG Schweich will sich mit 8000 Euro jährlich an den Kosten für die Flugeinsätze beteiligen. Foto: TV-Archiv/Norbert Klippel

alf) Eigentlich sollen die "Wettermänner" mit ihren fliegenden Kisten Anfang April auf dem Flugplatz in Föhren (Kreis Trier-Saarburg) Gewehr bei Fuß stehen. Ihre Aufgabe: Hagelwolken, die sich bedrohlich am Himmel zusammenbrauen und mit bis zu hühnerei-großen Brocken die Weinernte bedrohen, mit Kochsalz und Silberjodid zu beschießen, damit sie ihre zerstörerische Ladung erst gar nicht entfalten können.

Den Einsatz von Hagelbekämpfungsflugzeugen hatte das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) vorgeschlagen. Das Modell sieht vor, dass das Land, die beteiligten Kommunen und die Winzer sich an den Kosten von voraussichtlich 140 000 Euro pro Jahr beteiligen. Wie DLR-Projektleiter Wilfried Zipse auf TV-Anfrage mitteilt, fehlen noch Zusagen von Gebietskörperschaften über 40 000 Euro, damit das Projekt über die Bühne gehen kann. Zipse hofft nun, dass der im Mainzer Landwirtschaftsministerium geplante runde Tisch mit allen Beteiligten dem ambitionierten Vorhaben auf die Ziellinie verhilft. Zipse: "Ich habe dringend darum gebeten, dass das Gespräch bald stattfindet. Es wird höchste Zeit, spätestens ab Mai müssen die Flieger stationiert sein."

Am bayerischen Alpenrand, im Raum Stuttgart und in der österreichischen Steiermark wird die Hagelbekämpfung per Flugzeug schon seit Jahren erfolgreich angewandt. Schon seit 50 Jahren ist die Möglichkeit bekannt, entstehende Gewitterwolken von Spezialflugzeugen aus mit Kochsalz oder Silberjodid zu "impfen".

Die eingesetzten Mittel werden über sogenannte Generatoren verstreut, die außen am Rumpf montiert sind. Es handelt sich um Tanks, in denen die Silberjodid-Lösung zu Kristallen verbrannt und ausgestoßen wird. jöl

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