Zum ersten Mal Seligsprechung im Trierer Dom

Premiere im Trierer Dom: Mutter Rosa, Ordensgründerin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach, wird voraussichtlich im Frühjahr selig gesprochen. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Verantwortlichen rechnen mit mehreren tausend Besuchern.

Trier. (sey) Nach der letzten Heilig-Rock-Ausstellung (1996) und den Feiern im Vorfeld des Kölner Weltjugendtags (2005) bereitet sich Deutschlands ältestes Bistum auf sein drittes großes Fest innerhalb – zumindest für Kirchenverhältnisse – kurzer Zeit vor: die Seligsprechung der Ordensgründerin Margaretha Flesch (1826-1906).

Gut 50 Jahre lang hat der Seligsprechungsprozess gedauert, jetzt steht das Plazet aus dem Vatikan unmittelbar bevor. Die letzte Hürde wurde unlängst genommen: Papst Benedikt XVI. unterzeichnete ein Dekret, in dem er ein Wunder bestätigte, das Mutter Rosa zugeordnet wird – die aus medizinischer Sicht unerklärliche Heilung einer jungen Frau.

„Nun fehlt nur noch das Dekret für die Seligsprechung. Darin wird auch der Termin festgelegt“, sagt Prälat Franz Josef Gebert. Der Domdechant sitzt für das Bistum in der siebenköpfigen Steuerungsgruppe, die die Trierer Seligsprechungsfeier für die vor 101 Jahren gestorbene Ordensfrau vorbereitet. Margaretha Flesch, die sich später Mutter Rosa nannte, gründete 1863 die Kongregation der Franziskanerinnen von Waldbreitbach im Westerwald. Der Orden kümmerte sich vor allem um Waisen, Arme und Kranke. Aus den im Laufe der Jahre eröffneten Niederlassungen wurden später Krankenhäuser, Senioren- und Kinderheime. Sie gehören zur Marienhaus GmbH, mit 60 Einrichtungen bundesweit eines der größten katholischen Unternehmen im Gesundheits- und Sozialbereich.
In der Region betreibt die Marienhaus GmbH unter anderem Krankenhäuser in Ehrang, Bitburg, Neuerburg, Hermeskeil und Gerolstein sowie Alten- und Pflegeheime in Hermeskeil, Morbach und Trier. Für den Orden sitzt Generaloberin Schwester Basina Kloos in der Steuerungsgruppe, die die mehrtägigen Feiern vorbereitet.

Als „Trierer Heilige“ (die Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung) werden im Bistum 50 Frauen und Männer verehrt.

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