Zur Mittagspause gibt’s beim Bischof Fleischkäse

Trier · Der neue Trierer Bischof Stephan Ackermann ist in sein neues Domizil, den sogenannten Bischofshof, umgezogen. „So langsam wird’s ernst“, sagt der 46-Jährige. Am Sonntag in einer Woche wird Ackermann in sein neues Amt eingeführt.

Nein, Schweißperlen hat Stephan Ackermann am Freitagnachmittag keine auf der Stirn. Zwar dauert der Umzug quer über die Straße nun schon drei Tage. Aber als zukünftiger Bischof von Deutschlands ältester Diözese hat der 46-Jährige ja schließlich noch andere Verpflichtungen als 260 Kisten zu packen. Das machen die starken Männer von der Trierer Umzugsfirma Mallmann. Sie sind bischofserprobt. Schon die Siebensachen von Reinhard Marx transportierten sie nach Trier.

Jetzt schleppen sie tonnenweise Bücher von seinem Nachfolger. „Ein bisschen stolz, dass wir den Auftrag bekommen haben, sind wir schon“, sagt Chef Fritz Steffgen. „Ein Auftrag wie jeder anderer“, stapelt sein Mitarbeiter Simon Mouia ein bisschen tief. Denn wer bekommt schon die Gelegenheit, mit einem Bischof zu tafeln? „Eine nette Geste Ackermanns“, sagt Steffgen. Und was gab’s? „An einem Tag ein leckeres Nudelgericht, dann Fleischkäse und Kartoffelsalat mit Brötchen.“

Spätestens seitdem hat der Bischof bei den Umzugsmännern einen Stein im Brett. Ein bisschen mit angepackt hat der 46-Jährige aber doch. „Ich habe meine Bischofs-Insignien in Sicherheit gebracht“, sagt Ackermann, „meinen Computer, mein Brevier (enthält Gebets-Texte) und eine Schlafgarnitur.“

Zwei Nächte hat der Marx-Nachfolger schon in seinem neuen Domizil neben der Liebfrauenkirche geschlafen: die erste Nacht im Gästebett, die zweite im eigenen. Und? „In einem Bad läuft das Duschwasser nicht richtig ab“, sagt Ackermann. Und sonst? „Die neue Wohnung ist etwas kleiner als meine alte.“ Dafür gehört zu ihr ein schöner, großer Garten, um den Stephan Ackermann wohl halb Trier beneiden würde.

Der neue Bischof ist umzugserfahren. „Es ist mein neunter“, sagt er, „und ich gehe davon aus, dass ich jetzt für einige Zeit Ruhe habe.“ Um Ruhe vor dem „Einführungssturm“ zu haben, zieht sich Stephan Ackermann Anfang nächster Woche erst einmal für ein paar Tage zurück. Exerzitien im Kloster Maria Laach stehen von Montag bis Freitag auf dem Programm. Vorerst hat der neue Bischof also keine Zeit, sich an das neue Domizil zu gewöhnen.

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