Remiskönige: 19 Spiele, neunmal Unentschieden
Augsburg · Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern tritt nach dem 2:2 (1:1) im Kellerduell beim Tabellenletzten FC Augsburg weiter auf der Stelle. Am Ende wussten die Gäste selbst nicht einmal, ob sie denn nun einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hatten.
Augsburg. Kaiserslauterns Verteidiger Florian Dick nahm es nach dem Schlusspfiff mit recht sarkastischem Humor. "Ich glaube, das Trikot behalte ich. Zwei Tore in einem Spiel habe ich zuletzt in der C-Jugend gemacht." Der kampfstarke Mann auf der rechten Außenbahn hatte zunächst die Führung der Schwaben durch Marcel de Jong (5.) per Kopf ausgeglichen und dann auch noch drei Minuten nach dem Wiederanpfiff zum 2:1 für die Pfälzer getroffen. Der nur 20 Sekunden zuvor eingewechselte Stephan Hain (62.) sorgte für den 2:2-Endstand.
Abwehr mehrfach düpiert
In dem teilweise turbulenten Kampfspiel verstanden es die Pfälzer nicht, über 90 Minuten Druck auf die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay, die die beiden zurückliegenden Heimspiele hatte gewinnen können, auszuüben. Augsburg "versemmelte" reihenweise große Torchancen durch Sascha Mölders, Tobias Werner und Hain. Die ansonsten so stabil wirkende Lauterer Abwehr ließ sich ein ums andere Mal düpieren.
Dennoch hätten die Roten Teufel, die weiterhin seit dem 22. Oktober in der Liga sieglos sind, in der Nachspielzeit noch gewinnen können. Doch nach einem Foul von Daniel Brinkmann am eingewechselten Nicolai Jörgensen versagte Schiedsrichter Manuel Gräfe den Gästen den fälligen Strafstoß.
Kein Elfmeter trotz klaren Fouls
"Ich denke wohl, dass ich ihn getroffen habe. Das hätte man pfeifen können", befand sogar der Sünder nach der Partie. In den Reihen der Pfälzer, bei denen die Bremer Leihgabe Sandro Wagner von Beginn an neben dem Polen Jakub Swierczok stürmte, ließen es vor allem die etablierten Kräfte nach Meinung des FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz an Durchschlagskraft missen. "Da hätte ich mehr erwartet, um zu zeigen, dass man in der Bundesliga bleiben will."
Wagner hatte eine Minute vor Schluss sogar noch den Siegtreffer für seinen neuen Verein auf dem Kopf, doch FCA-Torwart Simon Jentzsch rettete aus kurzer Distanz mit einem Reflex. So blieb es bei der neunten Punkteteilung. Der FCK tritt trotz großen Engagements weiterhin auf der Stelle im Abstiegskampf.
Am kommenden Sonntag empfängt der Tabellen-16. mit dem 1. FC Köln einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Gegen die Geißböcke wird Lautern erneut versuchen, die karge Bilanz von nur drei Saisonsiegen aufzubessern. An das Hinspiel in Köln haben die Lauterer in dieser Saison gewohnte Erinnerungen. Es endete - wie sonst auch - unentschieden.Extra
Der 1. FC Kaiserslautern hat zwei Tage vor Ende der Wechselfrist noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die Roten Teufel verstärken sich für den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga mit dem Polen Ariel Borysiuk von Legia Warschau. "Wir sind uns mit dem Spieler einig. Allerdings ist der Vertrag noch nicht unterschrieben", sagte FCK-Pressesprecher Christian Gruber am Sonntag. Vorstandschef Stefan Kuntz hält viel von dem erst 20 Jahre alten Nationalspieler: "Das ist ein echter Mittelfeldstratege mit einem großen Potenzial, der trotz seiner Jugend auch schon Verantwortung übernimmt. Er kann uns im Abstiegskampf helfen." Zuvor hatte Lautern bereits Jakub Swierczok sowie den Algerier Anthar Yahia, Sandro Wagner und Nicolai Jörgensen verpflichtet.dpa/dapd