Römertopf auf marokkanisch

Auch in Marokko gibt es Essen aus dem Römertopf — er heißt dort allerdings Tajine. Wer durch die Souks, die Märkte des Landes, läuft und dort essen geht, stößt fast zwangsläufig auf die Gerichte aus dem Tontopf, sagt Sonja Ludwig vom Marokkanischen Fremdenverkehrsamt im Düsseldorf.

Der Name Tajine bezeichnet dabei gleichzeitig das Gefäß und den darin schmorenden Eintopf. Das Gefäß selbst ist wie der deutsche Römertopf aus Ton gebrannt und wird in Marokko in großen Stückzahlen hergestellt. Es gehört gewissermaßen zur Küchen-Standard-Ausrüstung. In ihn gehören üblicherweise Fleisch wie Lamm oder Rind und Gemüse der Saison, etwa Tomaten, Kohlrabi oder Möhren. Es gibt aber auch exotische Varianten mit Rosinen und Backpflaumen. Anders als der deutsche Römertopf hat die Tajine einen konisch geformten Deckel. Sie wird traditionell auf ein Holzkohlefeuer gestellt. In marokkanischen Familien kommt sie zu Festtagen in einer silberfarbenen Hülle auf den Tisch — oder in echtem Silber, erklärt Ludwig. Üblicherweise essen alle gemeinsam vom Teller.

Zur Tajine wird gewöhnlich Fladenbrot gereicht. Und dann bleibt nur zu sagen: "bismilah".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort