Rote Teufel starten Mission Klassenerhalt

Kaiserslautern · Auftakt zur Mission Klassenerhalt: Mehr als 40 000 Fans wollen dem 1. FC Kaiserslautern am Samstag (18.30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) zum Auftakt der Rückrunde gegen Werder Bremen den Rücken stärken. Von Platz 16 der Bundesliga-Tabelle aus gehen die Pfälzer ins Rennen: Ihr bescheidenes, aber dennoch so unendlich hohes Ziel: Nach 34 Spieltagen nur einen einzigen Rang besser stehen.

Kaiserslautern. Es hat sich einiges getan beim 1. FC Kaiserslautern seit dem letzten Spiel des Jahres 2011, der 1:3-Pokal-Niederlage beim Liga-Konkurrenten Hertha BSC Berlin. Das Personal-Karussell rotierte, die Vorbereitung auf die Rückrunde war länger als bei allen anderen Liga-Vereinen, und die Ansprache ist eine andere geworden. "Wir sind bereit, den Kampf aufzunehmen", beschwört Kapitän Christian Tiffert Mitspieler und Fans, während Cheftrainer Marco Kurz es knapp, aber treffend auf den Punkt bringt: "Am Samstag gegen Werder haben wir das erste von 17 Endspielen um den Klassenerhalt."
Finale Verstärkung für die zweite Serie gibt es auch. Die Lauterer haben für ihre Verhältnisse noch mal richtig hingelangt. Dort, wo es in der Hinrunde am meisten gefehlt hat in den Auseinandersetzungen mit der Konkurrenz. In der "Abteilung Attacke". Nach dem von Bayer Leverkusen ausgeliehenen Flügelspieler Nicolai Jörgensen (21) und dem jungen polnischen Hoffnungsträger Jakub Swierczok (19) hat der FCK noch einen weiteren, bundesligaerfahrenen, Angreifer ausgeliehen.
Für 18 Monate kommt der frühere U-19-Europameister Sandro Wagner (24) von Werder Bremen in die Pfalz. Spätere Verpflichtung nicht ausgeschlossen. Dass der Samstag-Gegner darauf bestand, dass der 1,94 m lange Schlaks, zuletzt hinter dem Trio Pizarro, Rosenberg, Arnautovic nur noch Nummer vier an der Weser, am Samstag noch nicht mitwirken darf, sieht Trainer Marco Kurz als "völlig normal. Ab Sonntag ist Sandro im Trainingsbetrieb. Er ist ein junger, deutscher Spieler, der uns mit seinen Qualitäten weiterhelfen wird."
Hilfe erwartet der FCK, mit 13 Toren abschlussschwächstes Team der Hinrunde, aber auch in der Defensive. Nach einer 15-monatigen Leidenszeit ist Innenverteidiger Jan Simunek gegen den SV Werder "eine echte Alternative", wie Kurz bestätigt. Was umso wichtiger ist, da "Matze" Abel in dieser Woche kränkelte und am Donnerstag-Training nicht teilnehmen konnte. Der Ex-Wolfsburger Simunek ist wie "Kuba" Swierczok einer der Gewinner der Vorbereitung. Der junge Mann aus der zweiten polnischen Liga könnte am Samstag gemeinsam mit Dorge Kouemaha das Angriffsdoppel bilden, da Itay Shechter noch für zwei Spiele gesperrt ist.
Aufgelöst hat der FCK in dieser Woche den Vertrag mit Mittelfeldspieler Jiri Bilek, der zum polnischen Erstligisten Lubin wechseln wird. Auf Eis liegen derzeit die Verhandlungen wegen des Deutsch-Uruguayers Gary Kagelmacher vom belgischen Beerschot AC. Trotz gegenseitiger Absichtsbekundungen hat der abgebende Verein nun ein höheres Angebot des französischen Erstliga-Klubs AS Monaco im Auge.
"Wir haben einen Anwalt eingeschaltet", erklärte der FCK am Donnerstag. Mittelfeld-Akteur Christian Walch wurde zudem bis Juni an den Zweitligisten Dynamo Dresden ausgeliehen.
Extra

Mannschaftskapitän Christian Tiffert vom 1. FC Kaiserslautern im Kurzinterview:

Herr Tiffert, was macht Sie vor dem Rückrundenstart am Samstag so optimistisch, mit dem FCK die Bundesliga halten zu können?
Tiffert: "Wir haben gute Jungs geholt, die uns helfen werden, und wir haben richtig hart geackert in der zweiten Saisonvorbereitung nach dem Sommer. Aber entscheidend wird sein, wie sich alle am Samstag unter Druck auf dem Platz beweisen. Wir sind bereit, den Kampf aufzunehmen."

Ihre Mannschaft hat mit 13 Toren den schwächsten Angriff aller Bundesligisten in der Hinrunde gehabt. Was müssen Sie abstellen, damit sich das ändert?
Tiffert: "Die Probleme aus der Hinrunde habe ich vergessen. Die sind jetzt kein Thema mehr. Jetzt haben wir Rückrunde, es fängt wieder von vorn an. Und nur das ist wichtig."

Mit Sandro Wagner kommt nach Dorge Kouemaha und Olcay Sahan der dritte Spieler zum FCK, mit dem Sie schon beim MSV Duisburg zusammen gespielt haben. Ein Vorteil für dieses Quartett?
Tiffert (schelmisch grinsend): "Ich war ja der erste, der aus Duisburg nach Kaiserslautern ging. Vielleicht sind die anderen ja alle nur hier, um mich wiederzusehen. Ist ja möglich, dass ich so ein feiner Kerl bin …" jüb

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