Säbelfechter Wagner - Europameister darf nicht nach Rio

Torun (dpa) · Benedikt Wagner trägt sein Los locker und mit Fassung. Da wird der überaus nervenstarke junge Mann aus Dormagen in der Nikolaus-Kopernikus-Geburtsstadt Torun mit einem wundersamen Siegeszug Säbel-Europameister, doch die olympischen Fecht-Wettbewerbe finden ohne ihn statt.

Die strengen Zugangskriterien und der harte Qualifikationsmodus verwehren dem 26-Jährigen den Start. „Dann bin ich halt noch Sparringspartner für Max und Matyas“ - Wagner nimmt das Ganze nach seiner ersten internationalen Einzelmedaille mit Gelassenheit. Max Hartung und Matyas Szabo sind die deutschen Olympia-Teilnehmer, die bei der EM in Polen weit hinter ihrem Kumpel landeten, in Rio de Janeiro indes auf die Planche dürfen. Im Training will Wagner ihnen helfen, dort top zu sein.

Wagner ist erst der dritte deutsche Säbel-Europameister nach Felix Becker 1993 und Wiradech Kothny 1999. Dabei waren seiner Erfolge speziell im Halbfinale und im Duell um Gold denkbar knapp: Gegen den Russen Kamil Ibragimow lag er in der Vorschlussrunde 8:14 zurück, gegen seinen französischen Finalkonkurrenten Vincent Anstett 0:6 und 4:8. Und doch gewann Wagner beide Male. „Ein Gefecht ist halt erst bei 15 zu Ende. Ich hatte einfach immer einen guten Riecher. Dann war ich im Flow.“ Und dieser Flow machte aus ihm einen Champion.

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