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Satire

(bru) Der Hunsrücker Autor Wolfgang Hey dürfte vielen noch bekannt sein: Schließlich war er SPD-Bürgermeister und von 1995 bis 2003 Landrat aus Birkenfeld. Schon während seiner politisch aktiven Zeit entstanden unter anderem drei Bände mit satirischen Versen.

Mittlerweile ist Hey im Ruhestand - oder sollte man dies Unruhestand nennen? Denn es folgte ein weiteres Buch mit bissigen Versen: "Von Riesen und Zwergen". In seinem kurzen Nachwort gibt Hey offen zu, dass natürlich alles direkt aus dem Leben abgeschaut sei: "Ähnlichkeiten sind unzufällig und beabsichtigt." Aber das Schöne daran ist, dass stets nur "Riesen" und "Zwerge" genannt werden.

Selbst wer nicht den geringsten Bezug zur Kommunalpolitik hat - oder zu sonst einer Spielart von Politik - kommt hier auf seine Kosten. Die kleinen Verse, meist nur zwei oder drei Strophen lang, sind so frei interpretierbar wie "Warten auf Godot". Das können Schüler auf ihre Lehrer münzen; der Arbeiter mag seinen Polier darin sehen, der Beamte seinen Abteilungsleiter, und nicht zuletzt der Bürger seinen Bürgermeister - und selbstverständlich gilt das auch jeweils umgekehrt. Heys Hiebe gehen salomonisch in beide Richtungen.

Kleine Kostprobe: "Ein Riese, schon leicht aufgebracht, sieht einen Zwerg, der Unsinn macht,

der solcherlei verboten ist. Doch denkt der Riese sich mit List: Der kleine Unsinn hält auf Trab, Und auch von großem Unsinn ab."

Eingeleitet wird das Buch mit einem Vorwort von Dieter Hildebrand, der Sympathie sowohl für die Nöte der Kleinen wie den Kummer der Großen zeigt, und ergänzt wird es mit giftigen kleinen Karikaturen von Horst Haitzinger.

Störend an dieser ersten Auflage 2005 sind allerdings die für diesen kleinen Band (96 Seiten) vielen Rechtschreib- und Interpunktionsfehler.

Wolfgang Hey: "Von Riesen und Zwergen", Stiebner Verlag, ISBN 3-8307-1668-0, 9,80 Euro, gebunden.

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