SCHACH: 100 000 Züge in sechs Stunden

BITBURG. Die Mosel-Eifel-Jugend-Open im Schnellschach lockten mehr als 200 Jugendliche mit ihren Eltern und Betreuern nach Bitburg. Auch die dritte Auflage des von den Bitburger Schachfreunden ausgerichteten Turniers war ein Erfolg.

 Konzentriert und schnell: Wer beim Bitburger Schachturnier bestehen wollte, musste beides sein.Foto: David Bittner

Konzentriert und schnell: Wer beim Bitburger Schachturnier bestehen wollte, musste beides sein.Foto: David Bittner

Eine so hohe Teilnehmerzahl gibt's nirgendwo sonst in Rheinland-Pfalz. Das Bitburger Jugend-Schachturnier ist das größte im ganzen Bundesland. Zur dritten Auflage kamen 217 Kinder im Alter von fünf bis 19 Jahren, die in sechs Altersgruppen aufgeteilt wurden. Jeweils sieben Wettkampfpartien standen für jeden Teilnehmer auf dem Programm. Per Computer wurden die Spielpaarungen so zusammengestellt, dass im letzten Match die jeweils stärksten Spieler aufeinander trafen.108 Schachbretter hatten die Bitburger Schachfreunde im Haus Beda aufgebaut, insgesamt 756 Wettkampfpartien wurden ausgetragen. Das heißt: Etwa 100 000 Mal mussten sich die jungen Spieler für einen Zug entscheiden. Dann standen die sechs Sieger in den verschiedenen Altersklassen fest.Luxemburger sehr stark

Nach sechs Stunden und vielen spannenden Duellen waren die Ehrengäste an der Reihe: 24 Pokale verteilten Bürgermeister Joachim Streit, Achim Schmitt (Präsident des Schachbezirks Trier), Wolfgang Clüsserath (Vorsitzender der Schachjugend Rheinland) und Harald Enders (Vorsitzender der Bitburger Schachfreunde).Die Rheinland-Pfalz-Meisterin Janina Remy siegte in der Altersklasse U 12. Fidemeister Andrej Dubkov aus Lahnstein schaffte in der Königsklasse U 20 den Hattrick und gewann den Pokal zum dritten Mal in Folge. Besonders stark präsentierte sich die Delegation aus Luxemburg: Yanis Ketani (U 8), David Serban (U 10), Philippe Linster (U 14) und Vlad Serban (U 16) siegten in ihren Altersklassen.Einen Motivationsschub gab ihnen möglicherweise die Anwesenheit von Adi Christoffel. Der Präsident der Luxemburger Schachföderation war zusammen mit den 80 Spielern aus Luxemburg in Bitburg angereist.Auch der Jugendleiter der Bitburger Schachfreunde, Peter Lips, hatte allen Grund zur Freude: Lokalmatador Alexander Lips (12) belegte mit sechs Siegen aus sieben Spielen in der mit 62 Teilnehmern besetzten Altersklasse U 12 den dritten Platz. Dabei ließ er Europameisterschafts-Teilnehmer Maxim Korman von Turm Trier knapp hinter sich. Christine Schimanowski und Catherina Schilt holten in der Altersklasse U 14 zwei weitere Pokale nach Bitburg.Während die Kinder an den Schach-Brettern kämpften, nutzten viele Eltern die Gelegenheit, Bekanntschaft mit der Stadt zu machen. Dazu hatten sich die Bitburger Schachfreunde etwas ganz Besonderes überlegt: Sie boten Führungen im Kreismuseum und durch die Sammlung des Eifel-Malers Fritz von Wille an. Auch einer der Gründe für die etwas andere Atmosphäre in Bitburg. Und, warum so viele Teilnehmer mit ihren Eltern wohl auch im nächsten Jahr wieder zu den Mosel-Eifel-Jugend-Open kommen werden.

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