Schulalltag vor 100 Jahren

Hey, liebe Kinder! Hier ist wieder Lucky, eure Leseratte. Neulich habe ich mich heimlich in ein Klassenzimmer geschlichen und mir angesehen, wie ihr Unterricht bekommt.

Hey, liebe Kinder!

Hier ist wieder Lucky, eure Leseratte. Neulich habe ich mich heimlich in ein Klassenzimmer geschlichen und mir angesehen, wie ihr Unterricht bekommt. Das ist sicher in jeder Klasse anders. Doch in dieser gab es Team- und Freiarbeit, bei der die Kinder an diesem Tag die Verkehrsregeln lernten. Lauf-, Schleich- oder Dosendiktate machten das Schreibenlernen spannend. Lernen und Spielen an Computern gehörten für die Kinder zum Schulalltag.

Und sie berichteten von Klassenfahrten, bei denen sie coole Abenteuer erlebt hatten. Mit einer Lehrerin, die sie bis ans Ende der Grundschulzeit duzen dürfen. Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich es so spannend finde, mir vorzustellen, wie das wohl war, als eure Urgroßeltern und Ur-Ur-Großeltern zur Schule gegangen sind. Vor rund 100 Jahren und noch längerer Zeit sah das nämlich für Kinder auf dem Land so aus: Es gab meist nur eine einklassige Schule, in der sich alle Kinder – vom ersten bis zum achten Schuljahr – tummelten und von einem einzigen Lehrer unterrichtet wurden. Da konnte es passieren, dass schon mal 100 Kinder in einem Schulraum waren! Die mit Nachsprechen und Abschreiben den Stoff lernten.

Ausgestattet war das Klassenzimmer, das mitunter übrigens gleich das Wohnzimmer des Lehrers war, mit Holzbänken, Tafellappen und Pult – letzteres oftmals leicht erhöht, damit die Kinder auch ja Ehrfurcht vor dem Lehrer hatten. Überhaupt sollte der Lehrer die Kinder nicht nur bilden (was ihm gelegentlich schwer fiel, weil er selbst keine Ausbildung hatte), sondern erziehen. Dazu war der Rohrstock ein wichtiges Hilfsmittel, mit dem Lehrer ungeratene Schüler verhauen durften. Da sträuben sich mir die Nackenhaare bei der Vorstellung! Heute ist das Schlagen von Kindern übrigens verboten, und zwar nicht nur für Lehrer, sondern auch für Eltern!

Wenn ihr euch mal ein Klassenzimmer ansehen wollt, in dem eure Ur-Ur-Oma heimlich vom Nachbarn abgeguckt oder euer Ur-Ur-Opa schwitzend das Einmaleins gepaukt haben könnte, könnt ihr das im Freilichtmuseum Roscheider Hof machen. Dort gibt es neben vielen spannenden Ausstellungen (Krämerladen, Webkammer, Frisörladen...) und alten original aufgebauten Hunsrückhäusern (ab dem Frühjahr geöffnet) auch ein kleines Schulmuseum. Vielleicht habt ihr sogar Lust, mit der ganzen Klasse dorthin zu gehen? Dann fragt nach den speziellen Führungen! Telefon 06501/92710.

Euch ein schönes Wochenende!

Euer Lucky

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