Schulen in Trier: CDU will Martin und Kürenz erhalten

Trier · Die CDU-Stadtratsfraktion Trier und der Kreisverband Trier-Stadt haben sich gestern Abend auf eine Version des Schulentwicklungskonzepts geeinigt, mit der sie in die Diskussion eintreten wollen. Diese Version unterscheidet sich von der Fassung, die der Stadtvorstand beschlossen hat: Die CDU lehnt die Schließung der Grundschulen Martin und Kürenz ab.

Mehrere Stunden tagte die Runde am Freitagabend und einigte sich dann, welche Positionen die CDU als größte Fraktion in der Trierer Schuldebatte vertreten wird. Das Konzept der Christdemokraten geht in mehreren Punkten, vor allem den umsttittenen Schließungen der Grundschulen Martin, Kürenz und Quint, klar auf Distanz zur Variante des Stadtvorstands. Jetzt soll laut dem Trierer CDU-Vorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster ein Dialog mit den anderen Fraktionen und auch den Trierer Bürgern und Institutionen beginnen, dessen Höhepunkt das entscheidende Votum des Stadtrats am 14. März sein wird. Kaum Chancen für Mehrheit Auch die FWG hat angekündigt, das Papier der Rathausspitze nicht mitzutragen. Die Grünen haben schon vor Wochen ein eigenes Konzept präsentiert. Die FDP will sich Schulschließungen zwar nicht grundsätzlich widersetzen, was aber nicht als pauschale Zustimmung gedeutet werden sollte. Oberbürgermeister Klaus Jensen und Schuldezernentin Angelika Birk werden nach aktuellem Stand keine Ratsmehrheit für ihr Konzept finden. Die Positionen der CDU: Die Grundschule Martin in Trier-Nord soll nicht geschlossen werden. Die CDU fordert Verhandlungen mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, dem größten Arbeitgeber Triers und direkten Nachbarn der Schule, um eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden. Die Grundschule Ambrosius soll als zweizügige Schule erhalten bleiben. Die CDU lehnt einen dreizügigen Ausbau der Grundschule Egbert und die damit zusammenhängende Aufgabe der Grundschule Olewig ab. Egbert soll in Olewig integriert und die Schulbezirksgrenzen dementsprechend geändert werden: Zuweisung zu Ausonius (Innenstadtbezirk unterhalb des Allenring), Kürenz (oberhalb der Gartenfeld/Agritiusstr.) und Olewig (unterhalb der Gartenfeld/Agritiusstr.). Die Grundschule Kürenz soll mit dem Anbau zweier Klassenräume auf zwei Züge erweitert werden und einen Teil der Egbert-Schüler aufnehmen. Die Grundschulen Pfalzel und Biewer sollen in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben und nach der Entscheidung über die Realschulen plus 2015 langfristig saniert werden. Die zukünftige Struktur der Grundschule Quint und der Ausbau der Grundschule Ehrang soll erst nach dieser Entscheidung festgelegt werden. Die Kurfürst-Balduin-Realschule plus soll am jetzigen Standort erhalten bleiben und gebäudetechnisch um einen dritten Zug sowie vier Klassenräume und einen Funktionsraum für eine dislozierte Grundschule Pallien erweitert werden. Die Grundschule Reichertsberg soll, sofern dies organisationstechnisch möglich ist, in die dislozierte Grundschule Pallien überführt werden. Der Plan: Die Klassen 1 und 2 werden in Pallien unterrichtet, die Klassen 3 und 4 in einem Gebäudekomplex der Realschule. Das Gebäude der früheren Robert-Schuman-Realschule will die CDU als Schule aufgeben, "da mit einem Weiterbetrieb unabsehbare Sanierungskosten verbunden wären". Die Grundschule Barbara soll an ihrem Standort erhalten bleiben. Dieses Konzept will die CDU am Mittwoch, 6. März, um 19 Uhr in der Aula des Humboldt-Gymnasiums Trier öffentlich zur Diskussion stellen.

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