Schutz vor der Kälte

Habt ihr im Sommer öfter Insekten beobachtet? Die Schmetterlinge, weil sie so schön sind, dicke Käfer, weil sie interessant sind. Oder auch Bienen, vor denen ihr vielleicht auch ein wenig Angst habt. Aber was machen die Insekten eigentlich im Herbst und im Winter? Lucky-Reporterin Nora John hat bei einem Experten nachgefragt: Oliver Röller ist Naturschützer und weiß ganz viel über die kleinen fliegenden und krabbelnden Sechsbeiner.

Bei den Schmetterlingen gibt es zum Beispiel Arten, die sind auch jetzt im Herbst, wo es schon kühler wird, noch unterwegs. Bei den gelben Zitronenfaltern gibt es welche, die sich den Winter über unter Laub verstecken und im Frühjahr ein paar Wochen unterwegs sind. Wenn sie ihre Eier gelegt haben, dann sterben sie. Aus den Eiern entwickeln sich erst Raupen, die sich dann verpuppen - bis schließlich im Sommer und Herbst wieder ein schöner Schmetterling fliegt.

Eine andere Schmetterlingsart, das Tagpfauenauge, kann sogar den Winter als ausgewachsenes Insekt überleben. Die suchen sich dann einen geschützten Platz. Zum Beispiel auch auf einem Speicher. Da schlafen sie dann, bis es wieder wärmer wird.

Einige Bienenarten fliegen vor allem im Herbst. Das ist wichtig, weil sie Blumen bestäuben, damit diese sich vermehren können. Würden im Herbst keine Bienen fliegen, dann gäbe es bald auch keine Herbstpflanzen mehr.

Auch bei den Libellen gibt es unterschiedliche Arten, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterwegs sind. Und das hört man schon an ihren Namen. Da gibt es zum Beispiel die Herbst-Mosaikjungfer, die eben im Herbst unterwegs ist. Die Gemeine Winterlibelle lebt, wie der Name verrät, im Winter. Die kann kalte Temperaturen gut aushalten, weil sie in ihrem Blut eine Art Frostschutzmittel hat.

Heuschrecken könnt ihr im Herbst noch ab und zu beobachten. Zum Beispiel sitzt das Grüne Heupferd im Herbst auf den Bäumen und macht Geräusche, indem es seine Flügel aneinanderreibt. Auch das Weinhähnchen ist im Herbst noch an den Moselhängen zu finden und durch sein Zirpen zu hören.

Im Wald kann man im Herbst aber auch noch andere Krabbeltiere beobachten. Zum Beispiel den großen Leder-Laufkäfer, der über Waldwege huscht. Solch große Laufkäfer können auch gut überwintern. Die suchen sich dann einen geschützten Platz unter der Erde und ruhen dort, bis es im Frühjahr wieder wärmer wird. Wenn es allerdings ganz kalt wird, wie zum Beispiel im vergangenen Winter, dann können einige Käfer auch sterben. Doch überleben immer auch genug, die sich dann wieder vermehren.

Nora John

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