Schwimmen ist Luxus

Ihr geht doch bestimmt auch gern ins Schwimmbad. Da planschen ganz viele Menschen im Wasser herum, und trotzdem ist das Wasser immer klar und sauber. Wechseln die Bademeister wohl täglich das gesamte Wasser? Das will Lucky heute wissen.

Bitburg. Lucky schwimmt für sein Leben gerne. Im Winter ist das Hallenbad schön kuschelig warm und im Sommer das Freibad eine kühle Erfrischung. Außerdem trifft Lucky immer Freunde. Einer seiner Freunde ist der Bademeister Ronny Hellinghausen. Seine Arbeit im Schwimmbad ist sehr vielseitig. Wenn ein Badegast ausrutscht und sich verletzt, hilft Ronny mit seinem "Erste Hilfe Koffer". Er leitet Kurse für Wassergymnastik, prüft täglich die Wasserqualität und repariert die Filteranlage, wenn es notwendig ist.

Für Lucky ist schwimmen gehen etwas ganz normales. Er hätte nicht gedacht, dass Schwimmen so ein großer Luxus ist. Die Freibadbecken enthalten soviel Wasser, dass eine fünfköpfige Familie 25 Jahre lang das Wasser nutzen könnte. Eine Familie braucht hier in Deutschland ungefähr 1000 Liter Wasser im Jahr. Also das sind rund 25 000 Liter Wasser im Becken. Für Lucky eine unvorstellbare Zahl. Das kann doch unmöglich täglich gewechselt werden, ist er sicher. Und trotzdem ist das Wasser sauber. Warum das so ist, das erklärt Ronny: Wer schwimmen geht, kennt das überschwappende Wasser am Beckenrand. Dieses Wasser läuft durch eine Rinne in einen Sammelbehälter und wird von dort zum Filter geleitet. Der Filter befindet sich im Keller und ist ein riesengroßer Tank mit einem Durchmesser von drei Metern.

Lucky geht in den Keller und krabbelt die vier Meter hohe Leiter hoch, um in den Tank zu schauen. Der Tank ist bis oben hin mit Sand, Kies und feinkörniger Kohle gefüllt. Das Wasser wird wieder sauber, wenn es von oben nach unten durch Kies, Sand und Kohle läuft. Dadurch werden alle Schmutzstoffe vom Wasser getrennt. Dann wird das Wasser wieder auf 28 bis 37 Grad Celsius geheizt und mit Chlor desinfiziert. Chlor ist eine chemische Substanz und geht Verbindungen mit fast allen anderen Elementen ein. Viele denken im Schwimmbadwasser sei zuviel Chlor. Aber das sind nur 0,3 bis 0,6 Gramm auf 1000 Liter Wasser. Nach diesem Kreislauf gelangt das Wasser wieder ins Schwimmbecken.

Aber es wird auch frisches Wasser hinzugefügt. Denn Wasser verdunstet. Für jeden Badegast kommen ungefähr 30 Liter frisches Wasser hinzu.

Ronny prüft zweimal täglich mit einem Messgerät und einem Farbtest, ob Chlorgehalt, ph-Wert (damit bestimmt man den Säuregehalt) und Wassertemperatur noch in Ordnung sind. Im Badewasser können sich trotzdem unsichtbare Bakterien befinden. Deshalb untersucht das Gesundheitsamt alle sechs Wochen die Wasserqualität im Becken. Am häufigsten sind Kolibakterien verbreitet. Diese Bakterien hat jeder Mensch. Im Darm sind sie notwendig zur Verdauung. Aber außerhalb des Verdauungssystems können sie Krankheiten hervorrufen.

Lucky weiß jetzt, dass der Wasserverbrauch im Schwimmbad ein ganz schöner Luxus ist, wenn man bedenkt, dass mehr als eine Milliarden Menschen auf der Welt kein sauberes Trinkwasser haben.

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