Schwitzen in schwarzen Uniformen

FELL. Köstlicher Vorgeschmack auf den Feller Markt im September: Mit Pauken und Trompeten und in Bergmannsuniformen oder Vereinstrachten zogen 26 Gruppen durch Fell. Zuvor ließ die Traditionskapelle 50 Jahre Vereinsgeschichte Revue passieren und ehrte 18 Mitglieder.

Das Thermometer zeigt 35 Grad. Trotz hochsommerlicher Temperaturen tritt die Bergmannskapelle Fell mit Hut und schwarzer Ausgeh-Uniform der Bergleute an. Tradition verpflichtet. Auch die anderen 26 Vereine ziehen in Uniformen und Vereinstrachten durchs Dorf. Harte Bedingungen für den Festzug. Harten Bedingungen waren die Bergleute auch während ihrer Arbeit ausgesetzt. Die Geschichte der Vorfahren ist allgegenwärtig. Zahlreiche Gäste säumen die Straßen und spenden Applaus für Musik und Parade, und reichen den schwitzenden Teilnehmern erfrischendes Wasser. Der Fahneneinzug in das proppenvolle Festzelt bildet den Abschluss des unterhaltsamen Spektakels. "Tolle Sache", lobt ein älterer Herr aus Lorscheid. Großes Lob erntete auch die von dem Ehrenvorsitzenden und Gründungsmitglied Josef Ehrles und Harald Schmitt moderierte Revue in Ton und Bild am Festabend. Die Schirmherrschaft hatte Ewald Hoppen übernommen, Chef des Schieferproduzenten Firma Rathschek in Mayen. Ein Fernsehauftritt der Bergmannskapelle Fell fesselte den Gönner des Musikvereins vor Jahren derart, dass er Kontakt mit dem damaligen Vorstand aufnahm. Nach einem Privat-Konzert engagierte er die Kapelle vom Fleck weg als seine "Hofkapelle". "Ein halbes Jahrhundert - das ist die Bestätigung für die Leistung eines solchen Vereins", sagte Hoppen. Ortsvorsteher Helmut Schneiders dankte den 50 Aktiven für die Bereicherung des Dorflebens: "Die Bergmannskapelle ist immer da, wenn man sie braucht. Ihr seid hervorragende Botschafter der Gemeinde Fell." Davon überzeugte die Traditionskapelle, die eine hervorragende Jugendarbeit leistet, das Publikum mit Klassikern wie dem "Wiener Melodienstrauß" und modernen Stücken wie "Music". Viele langjährige Mitglieder geehrt

Nicht fehlen durfte an diesem Jubiläumsabend die Schieferpolka, die die Arbeit der Bergleute demonstriert. Das Geburtstagsfest bot den passenden Rahmen, um diejenigen zu ehren, ohne die ein Verein diese Erfolgsgeschichte nicht schreiben könnte: die langjährigen Mitglieder. Bürgermeister Berthold Biwer ehrte Frank Hansjosten, Carmen Wagner, Alexander Wagner für ihre zehnjährige Vereinstätigkeit. Bettina Schmitt, Harald Schmitt, Andreas Hansjosten und Stefan Jakobs wurden für 20 Jahre ausgezeichnet. Drei Jahrzehnte dabei sind Gottfried Schmitt, Edith Münch, Theresia Prümm, Erste Vorsitzende, und Gertrud Scherer. Herbert Schmitt unterstützt die Kapelle seit 40 Jahren. Vom ersten Ton an, also seit 50 Jahren dabei, sind die Gründungsmitglieder Josef Ehrles, Adolf Blasius, Rudolf Kirsten, Helmut Hansjosten, Alfons Gorges und Alois Huwer.

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