Musik macht dem 64-Jährigen am meisten Spaß. "So darf es ruhig noch ein paar Jahre bleiben", wünscht sich Müller. Selbst als alter Hase versäumt der Saxophonist so gut wie keine Probe: "Die Probenarbeit ist sehr wichtig, sowohl für junge als auch für alte. Ohne intensives Proben wären wir musikalisch nicht da, wo wir heute stehen", erklärt er. Seine außerordentlichen Verdienste um die Blasmusik wurden vor wenigen Tagen mit einer ganz besonderen Auszeichnung gewürdigt: Vom Vorsitzenden der Gruppe Hochwald im Kreismusikverband Trier-Saarburg erhielt Müller die goldene Ehrennadel des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz.
Die Liebe zur Musik hat sich in der Familie Müller vererbt. Mit Tochter Bettina Philipp (Altsaxophon) und Enkeltochter Julia Philipp (Horn) sitzen drei Generationen in den Reihen des Blasorchesters Lara Reinfeld. Das erfüllt Müller mit Freude und Stolz. Seine ersten musikalischen Gehversuche machte Müller auf der Klarinette. Als ein komplettes Saxophonregister erstmals besetzt werden sollte, entschied er sich für das Bariton-Saxophon, dem er bis heute treu blieb.
Mehr noch: Müller ist dieses Instrument in der langen Zeit so stark ans Herz gewachsen, dass er sich vor wenigen Jahren noch ein neues Saxophon zulegte. "Das war mir das wert", erklärt der pensionierte Schachtmeister mit Hinweis darauf, dass auch sein Vater ein begeisterter Musiker war. Dieser Umstand färbte schon in jungen Jahren auf den Sohn (und dessen Bruder) ab. Beim Probenwochenende holte Müller kürzlich die Vergangenheit ein, als der anspruchsvolle Titel "Tirol 1809" aufs Notenpult gelegtr wurde. "Das habe ich schon 1956 bei einem Auftritt in Schweich gespielt", erinnert sich Müller. Aktives Musizieren ist die eine Sache, sich als Vereinsfunktionär zu engagieren die andere: In der Nachwuchsförderung ist Müller ebenfalls aktiv, zum einen in den Vorstandsreihen des Fördervereins Jugendkapelle, aber auch als Zeltverwalter für die Jugendkapelle. Dazu muss man wissen: Das Nachwuchsorchester hat ein eigenes Zelt. Und das hält Müller in Ordnung.
Mitglied im Reinsfelder Heimatverein war Müller "schon immer", und als Vorstandsmitglied bringt er es ebenfalls auf mehrere Jahre. Seine Aktivitäten im Verein komplettiert Müller mit einer weiteren Vorliebe, nämlich dem geselligen Wandern beim Wanderverein. Nur einem Verein kehrte Müller den Rücken. Nach 15 Jahren als überzeugter Karnevalist reichte die Zeit für den närrischen Frohsinn nicht mehr.