Sicherheitslücke: Diese Versionen des Internet Explorers sind betroffen

Berlin/Trier · Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt Internet-Nutzer vor einer gefährlichen Schwachstelle in Microsofts Browser Internet Explorer. Die Experten empfehlen, vorerst auf eine andere Software zum Navigieren im Internet umzusteigen. Wir sagen Ihnen, welche Alternativen es gibt.

BETROFFENE VERSIONEN


 Windows XP  u.a. SP3, Pro x64 SP2, Server 2003, Server 2008 IE 6,7,8
 Windows Vista  SP2, x64 Edition SP2 IE 7,8,9
 Windows 7  u.a. 32-bit mit u. ohne SP1, x64 mit u. ohne SP1 IE 8,9


Alle betroffenen Versionen des Internet Explorers auf einen Blick (Microsoft-Information, Rubrik "Affected Software")

Ein Microsoft-Sprecher betonte am Dienstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa, die kürzlich entdeckte Sicherheitslücke werde derzeit nicht massenhaft ausgenutzt, sondern nur für wenige gezielte Angriffe. „Wir sehen im Feld kaum Aktivitäten.“ Sein Unternehmen arbeite mit Hochdruck daran, die Sicherheitslücke zu schließen.

Nach Microsoft-Angaben ist der neuere Internet Explorer 10 nicht von der Sicherheitslücke betroffen. Allerdings sind traditionell viele Internet-Nutzer mit früheren Software-Versionen unterwegs. In einem Blog-Eintrag erläuterte Microsoft, wie Fachkundige in der Zwischenzeit den Computer mit einer Änderung der Einstellungen und der Installation der Software-Komponente EMET (Enhanced Mitigation Experience Toolkit) absichern können. Ein kommender „Patch“ zur Behebung des Software-Fehlers werde auch von technischen Laien ausgeführt werden können.

Das BSI wies darauf hin, für einen erfolgreichen Angriff reiche es, den Internet-Nutzer auf eine präparierte Webseite zu locken. Schon beim Anzeigen dieser Webseite könne durch Ausnutzen der Schwachstelle beliebiger Software-Code auf dem Computer mit den Rechten des Nutzers ausgeführt werden. Damit können die Angreifer nicht nur den Rechner ausspionieren, sondern beliebige Programme ausführen. Außerdem könnte der PC für Angriffe auf andere Rechner gekapert werden.

Die Sicherheitslücke sei bisher unbekannt gewesen und werde bereits in gezielten Angriffen ausgenutzt. „Daher empfiehlt das BSI allen Nutzern des Internet Explorers, so lange einen alternativen Browser für die Internetnutzung zu verwenden, bis der Hersteller ein Sicherheitsupdate zur Verfügung gestellt hat“, hieß es in der BSI-Mitteilung.

Erste Hinweise auf die Sicherheitslücke und die Angriffe hatte es am Wochenende gegeben. Nach Erkenntnissen von IT-Sicherheitsexperten wurden bei den Attacken Trojaner auf die Computer geladen, Schadsoftware, die unbemerkt für den Nutzer agiert.

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