Small-Talk-Themen, die man meiden sollte

Gibt es Small-Talk-Themen, über die man mit jedem sprechen kann?Das "Wie" ist jedenfalls entscheidender als das "Was"! Versuchen Sie, sich viele Namen zu merken, halten Sie keine Monologe, achten Sie immer darauf, Ihrem Gegenüber aktiv zuzuhören, und auf Ihre Sprechweise und Ihren Sprachstil.

Denken Sie vor allem immer und immer wieder an Ihre nonverbalen Signale wie Körperhaltung, Mimik, Gestik und den Blickkontakt.

Ja, es gibt Themen, die für ein Kennenlerngespräch weniger gut geeignet sind als andere. Doch um ein interessanter Gesprächspartner zu sein, müssen Sie auch Interessen haben. Interessante Hobbys, ein bildungsbürgerlich ausgerichtetes Allgemeinwissen und ein Mix aus verschiedenen Kenntnissen über das Zeitgeschehen sind da genauso hilfreich wie die Fähigkeit, sich auf sein Gegenüber einstellen und aktiv zuhören zu können.

Keine Frage, das oberste Gebot für guten Small Talk ist: Es darf nicht zu einem Streit kommen. Daher sind solche Themen wie Politik, Religion, Wert- und Moralvorstellungen, aber auch Krankheit und Gesundheit genauso wie jeder Klatsch und Tratsch - zumindest als Gesprächseinstieg - nicht geeignet. Besser eignen sich Themen, die in das bekannte Spiel "Stadt, Land, Fluss" passen, und auch Allgemeinwissen zu Kunst, Kultur, Literatur und zu Sportereignissen. Gespräche über Wein und Essen eignen sich hervorragend, genauso wie ausgesuchte Beiträge aus dem Feuilleton oder der Wissenschaftsbeilage anerkannter Tageszeitungen. Bei Komplimenten und Themen wie Wetter oder Urlaub ist ein bisschen Vorsicht sinnvoll. Da müssten Sie schon etwas Geistreiches oder Besonderes zu sagen haben. Auch kleine Anekdoten können angebracht sein, wenn sie wirklich kurz und gut erzählt sind.

Da das "Wie" so entscheidend ist, sollten Sie insbesondere darauf achten, dass Sie sich vollkommen auf Ihr Gegenüber konzentrieren und nicht Ihre Blicke schweifen lassen, so, als ob sich vielleicht noch etwas Besseres finden könnte. Bemühen Sie sich, mitzudenken - mit ihm zu denken und in seiner "Sprache" zu sprechen. Zeigen Sie sichtbares und hörbares Interesse.

Und vor allem reden Sie nicht von Dingen, die den anderen nicht interessieren. Achten Sie auf seine Körperhaltung und auf seine Gestik - die lügt nicht.

Sobald der Gesprächsanfang gelungen ist, stellt sich die Frage, wie das Gespräch am Laufen gehalten und sogar in eine bestimmte (geschäftliche) Richtung gelenkt werden kann. Achten Sie bewusst auf Möglichkeiten für einen Themenwechsel.

Wie interessant und angenehm das kleine Gespräch auch ist, nach spätestens zehn Minuten sollten Sie Ihren Small-Talk-Partner auch wieder loslassen oder sich selbst einen gekonnten Abgang verschaffen. Falls sich das kleine Gespräch gelohnt hat, ist das der geeignete Moment, um Visitenkarten auszutauschen und genau zu vereinbaren, wer sich melden wird. Wenn Sie der Meinung sind, dass sich das Kennenlernen sogar sehr gelohnt hat, sollten Sie die Verantwortung dafür übernehmen, den Kontakt zu erneuern, um in den Tagen danach selbst aktiv werden zu können.

(Aus: Salka Schwarz: Renaissance der Höflichkeit, 38 Euro)

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