Sparsam und umweltfreundlich

Allein aus ökonomischen Gründen sehen sich immer mehr Haus- und Wohnungseigentümer gezwungen, in neue Heizsysteme zu investieren. Wer wartet, zahlt drauf. Gut zu wissen, dass der Staat eine Umrüstung mit attraktiven Zuschüssen belohnt. Die Kosten für Energie belasten die Haushalte in Deutschland immer stärker. Während die durchschnittlichen Ausgaben für Wohnungsenergie (Strom, Gas, Heizöl u.a.) im Jahr 2002 noch mit etwa 100 Euro abgegolten waren, müssen dafür nach Prognose des Statistischen Bundesamtes jetzt 162 Euro veranschlagt werden. Vorsichtig geschätzt, werden die Energiepreise jährlich weiterhin um fünf Prozent steigen. "Bei einem 150 qm großen Einfamilienhaus, das jährlich 4500 Liter Heizöl verbraucht, würden sich demnach die Kosten in den kommenden 20 Jahren auf circa 120000 Euro belaufen", so Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse. Mit steigenden Energiepreisen zahlt sich eine Modernisierung nach immer kürzerer Zeit aus. So kann eine energetische Sanierung je nach finanziellem Einsatz den Energiehunger älterer Häuser um bis zu 85 Prozent reduzieren. Dabei lassen sich nicht nur bei den konventionellen Energieträgern Einsparungen realisieren, sondern auch bei erneuerbaren Energien. Sonnenenergie und Holz sind inzwischen wirtschaftlich. Sanierungs-Dreiklang: Dämmung - Heizung - Fenster



Den größten Spareffekt bringt die Fassadendämmung. Durch sie lässt sich der Wärmebedarf um bis zu 40 Prozent reduzieren. Die Kosten für ein Einfamilienhaus: etwa 18 000 Euro. Auch die Dämmung von Dach und Keller spart langfristig Geld (Kosten: circa 10 500 Euro). Muss die Heizung erneuert werden, ist die Wärmepumpe eine der effizientesten Möglichkeiten, Energie zu sparen (Kosten: 20 000 bis 25 000 Euro). Alternativen: mit Holz befeuerte Pelletheizungen

(10 000 bis 15 000 Euro) oder ein Brennwertkessel (6 000 bis 8 000 Euro). "Ein modernes Öl-Brennwertgerät verbraucht gegenüber einem veralteten Heizkessel bis zu 30 Prozent weniger Heizöl. In Verbindung mit einer solarthermischen Anlage erhöht sich das Sparpotenzial auf bis zu 40 Prozent", so Neuborn. Nach 14 Jahren amortisiert



Bilanz: Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (150 qm, jährlicher Verbrauch: circa 4500 Liter Heizöl) liegt der finanzielle Aufwand für eine energetische Modernisierung bei rund 43 000 Euro. Damit weist das Haus anschließend die Energiebilanz eines vergleichbaren Neubaus auf, wodurch im Jahr etwa 1 500 Euro weniger Kosten anfallen. Eine hocheffiziente energetische Sanierung, die weitere Maßnahmen einschließt, kostet nach Berechnungen der Deutschen Energie-Agentur (dena) rund 68 000 Euro. Jährlich können dadurch mindestens

2 700 Euro Energieausgaben eingespart werden. Der Staat gibt aus verschiedenen Förderprogrammen einen Zuschuss von insgesamt rund 18 000 Euro.

Je nach Energiepreisentwicklung amortisiert sich die Sanierung in etwa 14 Jahren. Bernd Neuborn: "Wer seine Immobilie verkaufen will, kann die Investition sofort auf den Kaufpreis schlagen."

Investitionszuschüsse gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschuss von der KfW-Förderbank.

Fördermittel zahlen darüber hinaus viele Länder und Kommunen, auch einige örtliche Energieversorger.

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