Special: Tschernobyl-Katastrophe

Am 26. April 1986 löste die Explosion im Atomkraftwerk der ukrainischen Stadt Tschernobyl eine Katastrophe aus, deren Ausmaße bis heute nicht abzusehen sind. Hintergründe und Zeitzeugenberichte.

Der deutsch- französische Kultursender Arte widmet sich in seinem Themenabend an diesem Dienstag (ab 20.40 Uhr) dem Weg der radioaktiven Wolke, die über Europa hinweg zog, und erörtert die unmittelbaren, aber auch die bislang ungeahnten Folgen, die dieses Ereignis für den europäischen Kontinent hatte und bis heute hat.

Die Dokumentation „Die Todeswolke“ (20.40 Uhr) folgt den radioaktiven Wolken, die sich nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl bildeten und sich Ende April und Anfang Mai 1986 über weite Teile Europas entluden. Sie zeigt die heute noch spürbaren Folgen des radioaktiven Niederschlags sowohl in der unmittelbaren Umgebung der Unfallstelle, als auch in den weit entfernten Regionen Norwegens und Griechenlands.

Der 1998 gedrehte Bericht „Die Atomfalle“ (21.45 Uhr) zeigt die damalige Lage der Bevölkerung in Russland, Weißrussland und der Ukraine, die unmittelbar von der Havarie und ihren Folgen betroffen war und bis heute ist. Die Menschen leben nach wie vor in verstrahlten Gegenden und ernähren sich von radioaktiv hoch belasteten Nahrungsmitteln. 26 Prozent der Wälder Weißrusslands und mehr als die Hälfte der Wiesen längs der Flüsse Dnjepr, Pripjet und Sosch liegen in der radioaktiv verseuchten Zone.

Der Verzehr von Beeren und Pilzen aus dieser Region und schon ein längerer Aufenthalt können lebensgefährlich sein. Die Zahl der „Liquidatoren“, der jungen Soldaten und Feuerwehrmänner aus der gesamten Sowjetunion, die in Tschernobyl im Einsatz waren, werden auf mehrere Zehntausend geschätzt. Tausende von ihnen sind bereits gestorben, Tausende sind krank und viele setzten ihrem Leben selbst ein Ende.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort