Speicherer Hungerspruch

Aus der Zeit von „Urches Härchen“ (Ur-Ur-Ahnen)

De Jeicha vo Speicha hanna d’m Fäa,

Dihr Jungen äast Bungen, et Kua ass däa,

Ma bakeafen ken Deppen, ma bakeafe keen Kreeg,

Ees Wiesen un Stecka sein dea, wie en Dreesch

.De Jeicha vo Speicha setzt badrepst an da Kech,

Ma hon neist an da Kohme un neist ob dem Dech,

Kea Mehl an da Moull, kea Viez am Krog,

numme Bootlak ho ma, mie wie genoog,

De Fruischt stong sching, de Bääm ho gedrohn,

do kum ä Weda iwa de Besch un hod ahles zaschlon.

Diesen Spruch hat Werner Streit aus Speicher bei der Durchsicht einer Speicherer Privatchronik gefunden. Er stammt sicherlich au der Zeit als es viele Hungersnöte und dadurch bedingte Teuerungsraten gab. Nach seiner Einschätzung etwa um 1800-1820. Die Anfangszeilen auf dem Speicherer Notgeld von 1923 geben Zeugnis dieser kargen Zeit. Der Poet des Textes ist nicht bekannt.

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