SPIEL DES TAGES: Den Ex geärgert

WALLERSHEIM. Ausgerechnet gegen seinen EX-Club Gerolstein verliert Harald Blasius das entscheidende Spiel um den Titel mit 0:2.

Spiele gegen den ehemaligen Verein sind für jeden Trainer etwas Besonderes. Doch das Wiedersehen mit seinen alten Schützlingen bedeutete für Harald Blasius weit mehr. Da der Wallersheimer Coach aus beruflichen Gründen zum Saisonende aufhört, wollte er sich natürlich gerne mit dem Titel verabschieden. Doch dazu war ein Sieg Pflicht, schließlich war ein Erfolg des punktgleichen Konkurrenten Wallenborn II gegen den Tabellenletzten Kirchweiler zu erwarten. Aber auch für die Wallersheimer standen die Chancen nicht schlecht, die Entscheidung in der Meisterschaft zumindest vertagen zu können. So ging ein Großteil der Zuschauer davon aus, dass der Titel davon aus, dass es zu einem Entscheidungsspiel kommen würde. Schließlich lief es bei den Gerolsteinern in dieser Saison alles andere als rund. Statt oben mitzuspielen fanden sich die Brunnenstädter im Abstiegskampf wieder, so dass ein Wallersheimer Sieg wahrscheinlich war. Auch Blasius gab sich vor der Partie zuversichtlich: "Wir wollen Tabellenführer bleiben. Ich bin guter Dinge, dass uns das gelingen wird." Falls Blasius allerdings insgeheim auf Unterstützung seines alten Vereins gehofft hatte, wurde er enttäuscht. Anders als von ihm angekündigt zeigte nicht seine aktuelle Truppe, wer Herr im Hause ist, sondern die Gäste kämpften zu Beginn deutlich engagierter. Folgerichtig hatten sie auch zunächst die besseren Möglichkeiten. Nach einer Ecke scheiterte erst Thomas Dwokacki aus kurzer Distanz, anschließend Andreas Oehms mit einem Fernschuss an Torwart Michael Schmitz (13.). Dieser war eine Minute später jedoch machtlos, als Thomas Dwojacki erneut im Strafraum an den Ball kam und zur Gerolsteiner 1:0-Führung verwandelte. Waren die Platzherren zuvor schon nervös gewesen, wuchs die Unsicherheit besonders im Abschluss mit zunehmender Spieldauer noch weiter an. Zwar erarbeiteten sich die Platzherren ein leichtes Übergewicht und kamen gelegentlich auch zu Möglichkeiten, konnten diese aber nicht verwerten. Die beiden etatmäßigen Stürmer Ralf Thelen und Jochen Görres wurden da umso schmerlicher vermisst, doch aufgrund von Verletzungen konnten sie das Geschehen nur von draußen verfolgen. Besonders Ralf Thelen musste statt gegen die Gerolsteiner Abwehr mit den eigenen Nerven kämpfen. Ob er eher seinen Kameraden oder sich selbst Mut machen wollte, war nicht zu klären. Jedenfalls wiederholte er immer wieder "die Hoffnung stirbt zuletzt." Ihr Ende stand in der 84. fest. Da entschied nämlich Christian Ludowicy nach mustergültigem Konter mit dem 2:0 nicht nur die Partie, sondern auch die Meisterschaft. Die deutliche Führung der Wallenborner hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Runde gemacht. Gerolsteins Coach Markus Kiefer freute sich zwar über den Sieg, zeigte aber auch Mitgefühl für Harald Blasius: "Ich habe unter ihm gespielt und hätte ihm den Titel gegönnt. Aber es werden keine Spiele verschaukelt, sondern fair ausgetragen."SG Wallersheim: Schmitz - H. Thelen, Maiers, Niederprüm - Böttcher, Blameuser, Weber (ab 79. Ruge), J. Thelen, Sohns (ab 75. Wielvers) - Candels, ElsenSG Gerolstein: Deges - Clemens, Steimer, Sonntag, Krost - Ludowicy, Lende, Oehms, Schmidt (ab. 40. Schüßler) - Mertes, Dwojacki (ab. 89. Reusch)Tore: 0:1 (14.) Dwojacky, 0:2 (84.) Ludowicy Z: 120 - SR: Norbert Sonndag (Nusbaum)

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