SPIEL DES TAGES: Doppel-Dressler für den Dreier

GONDENBRETT. Fünf Treffer, ein verschossener Elfmeter und ein Platzverweis, aber über weite Strecken ein vom Kampf geprägtes Spiel: So lautet das Fazit nach dem 3:2 (2:1)-Erfolg des Mehlentaler SV gegen Watzerath.

Diese Szene gehört eigentlich zu den ganz bitteren Momenten, die einem Fußballer widerfahren können. Irgendwann in der Mitte der zweiten Hälfte ins Spiel eingewechselt werden, nur einige Minuten auf dem Platz stehen, und dann noch vor dem Abpfiff vom Trainer wieder vom Feld genommen werden. Ganz besonders übel sind diese Augenblicke, wenn der betroffene Spieler noch nicht mal durch eigenes Fehlverhalten zu dieser Maßnahme beigetragen hat, sondern ein Mitspieler daran Schuld ist. Mehlentals Daniel Hartkopf kann ein Liedchen von dieser Situation singen: Gegen den Lokal-Rivalen Watzerath kam der Angreifer in der 73. Minute und musste in der 92. Minute wieder runter, weil sein Sturm-Kollege Albert Hoffmann zwischenzeitlich vom Platz geflogen war und sein Trainer Valentin Schoos die Defensive stärken wollte, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Und dennoch: Hartkopf ist nicht sauer, nicht auf den Trainer, nicht auf Hoffmann. Denn seine Viertelstunde auf dem grünen Rasen nutzt er beeindruckend: drei Ballkontakte, ein Treffer in der 90. Minute zum entscheidenden 3:1. So sehen schöne Angreifer-Stunden aus. Einen noch größeren Anteil am Sieg der Platzherren hatte Marco Dressler. Der Kapitän des MSV erzielte im ersten Abschnitt zwei Treffer zur jeweiligen Führung (zwischenzeitlicher Ausgleich durch Piero die Stefano) und leistete im zweiten Abschnitt auch noch ein enormes Laufpensum im Mittelfeld, als es darum ging, die gegnerischen Angriffe frühzeitig zu unterbinden. "Wir hatten nach den bisherigen Resultaten viel Respekt vor Watzerath", sagte Trainer Schoos. "Aber wir haben gut in die Zweikämpfe gefunden und verdient gewonnen." Sein Gegenüber Johann Reifers, der sich angesichts mangelnder Ideen seiner Mannschaft im zweiten Abschnitt noch selbst einwechselte, wollte die unerwartete Niederlage in Gondenbrett auch gar nicht schön reden. "Wir waren viel zu weit weg von unseren Gegenspielern und insgesamt viel zu passiv", lautete sein Fazit. Dabei hatte es durchaus Momente gegeben, nach denen die Partie auch anders hätte verlaufen können. Beim Stand von 0:0 verschoss Daniel Ciganovic einen Elfmeter (32.), beim Stand von 2:1 für die Platzherren verpasste di Stefano bei einem Pfostenschuss nur knapp den Ausgleich (52.). Doch ein Punktgewinn wäre an diesem Nachmittag auch nicht verdient gewesen, weil die Watzerather viel zu selten ihr spielerisches Potenzial zeigten. Die Mehlentaler zeigten auch nicht viel mehr, aber erstens hatte das von ihnen keiner erwartet und zweitens waren sie engagierter und kämpferisch stärker als die DJK - und sicherten sich so zu recht die ersten Zähler. Mehlentaler SV: Dawen - Eigner - Schuler, Ney - Penske (46. Frank Mölter), Weinand, Fritz Mölter, Maus - Daun (73. Hartkopf, 90./+2 Sohns), Hoffmann, DresslerDJK Watzerath: Bormann - Backes - Bormann (70. Pauls), Kockelmann (46. Cremer), Neigum - Michels (77. Reifers), W. Friesen, di Stefano, A. Friesen - Oustimenko, CiganovicTore: 1:0 (37.) Dressler, 1:1 (39.) di Stefano, 2:1 (45./+1) Dressler, 3:1 (90.) Hartkopf, 3:2 (90./+4) BackesBesondere Vorkommnisse: Ciganovic (Watzerath) verschießt Foulelfmeter (32.), gelb-rote Karte für Hoffmann (Mehlentaler SV, 90./+1)SR: Schlösser (Mürlenbach) - Z: 155

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