SPIEL DES TAGES : Ein wenig Wehmut in Waxweiler

WAXWEILER. Letzte Chance verspielt: Irrel kann sich nach der Pleite gegen Waxweiler nicht mehr aus eigener Kraft retten. Nun muss die Elf in einem Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt kämpfen.

 Bein raus: Der Waxweilerer Harald Kessler (links) im Zweikampf mit Dirk Henn von der SG Irrel.Foto: Hans Krämer

Bein raus: Der Waxweilerer Harald Kessler (links) im Zweikampf mit Dirk Henn von der SG Irrel.Foto: Hans Krämer

DieVorzeichen der Partie standen für die SG Irrel unter keinem gutenStern. Die Begegnung hatte noch nicht begonnen, da musste dasTeam schon den ersten Tiefschlag hinnehmen. Auf der Hinfahrt nachWaxweiler wurde Jürgen Wagner in einen Verkehrsunfall verwickelt.Statt bei leichtem Nieselregen zu kicken, musste sich sich derSpieler über einen Blechschaden seines Autos ärgern. WährendWagner also der Polizei den genauen Hergang schilderte,versuchten seine Kameraden der Vorgabe ihres Trainers BrunoReicherts zu folgen. Der hatte versucht, sich selbst und seinenMannen Mut zuzusprechen: "Wir haben gegen gute Mannschaftengezeigt, dass wir mithalten können. Warum soll uns das nicht auchgegen Waxweiler gelingen?" Tatsächlich, es zeigte sich zunächst kein Grund, warum seiner Elf dieses Unterfangen nicht glücken sollte. Beide Teams legten munter los und erspielten sich eine Reihe guter Möglichkeiten, die allerdings in teils haarsträubender Fahrlässigkeit vergeben wurden. Erst Marco Endres bewies die nötige Zielgenauigkeit. Nach einem herrlichen Konter erzielte er mit einem Schuss von der Strafraumlinie das 1:0 (21.).

Während sich Bruno Reicherts immer noch über den Rückstand ärgerte, erzielte sein Schützling Frank Thiex mit freundlicher Hilfe von Waxweilers Torwart Rudi Ritter den verdienten Ausgleich.

Trotz einer spärlichen Kulisse von nur knapp 50 Zuschauern boten beide Mannschaften auch in der Folgezeit eine gute Leistung. Entsprechend zeigte sich Reicherts zur Pause mit der Darbietung seiner Truppe weitgehend zufrieden: "Die kämpferische Einstellung stimmt, allerdings haben wir einige Großchancen ausgelassen." Ähnlich fiel wahrscheinlich auch die Bewertung seines Kollegen Lothar Lamberty aus. Denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Sturmkollege Bastian Roth auf 2:1.

Auch nach dem neuerlichen Rückstand blieben die Gäste bemüht, und Frank Thiex hätte wiederum für den schnellen Ausgleich sorgen können. Bastian Schramer hatte sich zunächst auf der linken Seite durchgesetzt, dann den Ball zu Thiex gespielt. Doch der Stürmer vergab völlig freistehend in einer kaum zu beschreibenden Art und Weise, die beim eigenen Anhang blankes Entsetzen hervorrief. Wie man diese Möglichkeit überhaupt hatte vergeben können, konnte trotz langer und eingehender Diskussion nicht endgültig geklärt werden.

Doch nicht nur Frank Thiex, sondern auch eine Reihe anderer Protagonisten übten sich weiter in leichtfertiger Chancenvergabe, so dass ein weiterer Torjubel für lange Zeit ausblieb. Erst in der Nachspielzeit setzte Lothar Lamberty den Hoffnungen der Gäste auf den Ausgleich ein Ende. Wie schon einige Male zuvor hatten die Platzherren den sich bietenden Platz zum Kontern genutzt. Nach einer schönen Kombination erzielte der Spielertrainer mit seinem 22. Saisontreffer das 3:1.

Der Coach war mit dem Ergebnis zufrieden, aber ein bisschen Wehmut war dem 38-Jährigen anzumerken - schließlich war es das letzte Heimspiel des SV Waxweiler. Für die Zukunft ist eine Kooperation mit der SG Lambertsberg beschlossen: "Natürlich freuen wir uns darauf, dass wir durch die Spielgemeinschaft eine schlagkräftige Truppe in einer hochkarätig besetzten A-Klasse ins Rennen schicken können. Aber auf der anderen Seite ist es ja doch schade, dass immer mehr Vereine ihre Selbstständigkeit aufgeben müssen." Trösten kann ihn vielleicht die Tatsache, dass am Ende der Saison drei Trainer mit Waxweilerer Wurzeln die Tabelle anführen könnten: Gerhard Kauth (Arzfeld), Albert Sohns in Großkampen und er selbst. In jedem Fall wird er im nächsten Jahr wieder auf Meister Arzfeld treffen, denen er herzlich zum Titel gratulierte.

Auf wen die SG Irrel treffen wird, ist derweil noch unklar. Für sie geht es in einem Entscheidungsspiel gegen den Elften der B I um den Klassenerhalt. Nach der etwas unglücklichen Niederlage gegen Waxweiler ist dem Team von der luxemburgischen Grenze zu wünschen, dass die Vorzeichen für diese Begegnung dann etwas besser sind.

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